Emscherkunst: Christian von Grumbkow bringt Farbe in Fluss

„Form ergibt sich aus Farbe“, betonte der Wuppertaler Maler auf der jüngsten Vernissage.

Düsseldorf. Er malt weder Botschaften noch Gedanken. Christian von Grumbkow malt Farben. Was sich irritierend anhört, erschließt sich beim genauen Hinschauen.

Dann werden die kleinen Verschiebungen und großen Verläufe bewusst. Wie gut die den Menschen gefallen, zeigte sich am Freitagabend bei der Vernissage. Der Titel „Farbe im Fluss“ assoziiert Bewegung. Um die Aussage der Bilder zu begreifen, braucht es eher kontemplative Einkehr, zumindest aber die Geduld, sich einzulassen. In den ehemaligen Räumen der Galerie Epikur sind neue Arbeiten zu sehen, die an Landschaftsmalerei erinnern.

Aber „Flow“, ein großformatiges Öl-auf-Leinwand-Bild, oder „Floating“, ein im Stil ähnliches Werk, sind keine interpretierten Landschaften im Sinne von Impressionisten, sondern eher als Seelenlandschaften zu verstehen. Lange malte Christian von Grumbkow, 1946 in Oberhausen geboren, schwarz-weiß, später in herberen Farben. Aber das hat er für sich selbst nicht mehr gut gefunden. Er hat die Farbe entdeckt: „Farbe ist Träger der Emotionen. Form ergibt sich aus der Farbe.“

Die großen philosophischen Fragen, wer sind wir, woher kommen und wohin gehen wir, beschäftigen ihn. Sein Wesen ist von der Liebe zur Natur geprägt. Er malt bevorzugt in seinem Garten, liebt den Wald und reist viel. „Ich bin ein motorischer Mensch“ — das wird in seinen Arbeiten sichtbar. „Fluidum“, erinnert an eine Stippvisite am Meer. Weißwasser und Gischt scheinen am Horizont in einen Himmel überzugehen. Und ähnlich wie bei seinen „Wasser-Gedanken“, bei denen dicke Materialbrocken wie Schären oder Landzungen ins Wasser zu ragen scheinen, würde es niemanden erstaunen, fingen plötzlich Möwen an zu schreien.

“ Die Ausstellung wird bis zum 12. Juli an der Friedrich-Ebert-Straße 152a gezeigt. Geöffnet ist sie donnerstags und samstags von 16 bis 19 Uhr sowie sonntags von 12 bis 15 Uhr.

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