"Host Of Lights": Kunst, die Schatten wirft und dennoch farbenfroh ist

Wuppertal. Drei Strahler werfen ihr Licht an die Wand. Dort beleuchten sie ein kleines gerahmtes Foto. Die Grundfarben lassen zusammen weißes Licht entstehen. Doch erst wenn der Betrachter auf das Bild zugeht, entsteht die eigentliche Kunst — durch den Schattenwurf zeigen sich bunte Farben an der Wand.

Das Foto selbst rückt in den Hintergrund. „In der Bewegung erst erschließt sich die Arbeit“, so Kai Schiemenz, der beim Neuen Kunstverein ausstellt.

Viel Licht hat er in der Schau verarbeitet, und doch ist sein Thema die Architektur. „Licht ist ein Teil davon.“ Und so verbaute Schiemenz Holzleisten zu in den Raum ragenden Säulen zusammen, die er von hinten bunt beleuchtet. Gelb, pink, blau — grell sind die Farben. Durch die verschiedenen Ebenen der aufeinander gebauten Leisten entsteht der Eindruck, als läge Licht auf Licht.

„Host Of Lights“ heißt die Installation, die ihr Pendant am anderen Ende des Raums findet: „Mr. Hyde“ besteht aus verschachtelten Platten, die mal den Durchblick versperren, mal eine Lücke lassen. Doch die Leuchtstäbe im Inneren sieht man nicht.

„Ich wollte zeigen, wie Architektur den Menschen führt“, betont Schiemenz. Und tatsächlich: Besucher laufen um die Installation herum, beugen sich vor und versuchen, das Innere zu ergründen. „Architektur ist kein neutraler Container“, sagt der in Berlin lebende Künstler. Er möchte zeigen, welchen Einfluss Gebäude haben: „Räume verhüllen Menschen“, erklärt er.

Im Zentrum stehen die „Islands Of Swarm“: Fotostreifen sind über sieben Meter an die Wand geklebt. Dazwischen hängen Spiegelstreifen. Mit etwas Mühe kann man verschiedene Räume ausmachen — von Konzertsälen über Parlamente bis hin zum Weltraum.

“ Die Ausstellung ist bis zum 28. August im Neuen Kunstverein, Hofaue 51, zu sehen — jeweils mittwochs bis freitags von 17 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr.

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