Kriminelles Konzert: Wer hat die Tuba geklaut?

Mit dem kriminellen Konzert eröffnete das Sinfonieorchester sein erstes Familienfest. Dabei wurde die Bühne zeitweise zum Verhörzimmer.

Kriminelles Konzert: Wer hat die Tuba geklaut?
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. „Das kriminelle Konzert“ eröffnete das Erste Familienmusikfest des Sinfonieorchesters Wuppertal. Fast voll besetzt sind die Sitzreihen im großen Saal der Stadthalle, als das Konzert beginnt. Dem Sinfonieorchester fehlt allerdings ein Ensemble-Mitglied — die Tuba ist verschwunden. Glücklicherweise sind zwei Kriminalkommissare anwesend und übernehmen sogleich die Ermittlung. Die beiden sind aber etwas „dusselig“ und müssen erst mal durch eine Zeugenbefragung des jungen Publikums klären, was eine Tuba überhaupt ist. Dem Orchester mit Dirigent Florian Frannek bleibt nichts anderes übrig, als die „Badinerie“ von Johann Sebastian Bach ohne das vermisste Instrument zum Besten geben.

Kriminelles Konzert: Wer hat die Tuba geklaut?
Foto: Stefan Fries

Die beiden Kommissare tappen weiter im Dunkeln — die Bühne wird zum Verhörzimmer und alle, Musiker und Publikum sind bei der musikalischen Spurensuche gefragt. Die Kommissare sind eigentlich Schauspieler der Theatergruppe „Kontra-Punkt“ und haben zusammen mit dem Sinfonieorchester ein Konzert erarbeitet, das die vielen Kinder und ihre Familien in der Stadthalle in wahre Begeisterung versetzt. In einem Moment lacht der ganze Saal, im nächsten lauschen auch die Kleinsten mucksmäuschenstill der Musik.

Dann überschlagen sich die Ereignisse — die „Tuba“ rennt durch den Saal, dicht auf den Fersen folgen die Kommissare. Einen Moment verschwinden sie aus dem Blickfeld, um sich dann von der Decke direkt auf die Bühne abzuseilen. Nun kommt heraus, dass die Tuba beleidigt ist — immer darf sie „nur Umta, Umta, Umtata spielen, nie etwas Schönes“. So beleidigt, dass sie der Piccoloflöte die Melodie gestohlen hat und sich deswegen verstecken musste.

Durch die Komponisten-Kartei-Fahndung findet sich eine Komposition für Tuba und Piccoloflöte und die Kontrahenten spielen und tanzen am Ende zusammen mit den Kommissaren einen Tango.

Nach dem Konzert zieht dem Publikum im Foyer dann der Geruch von Popcorn und Waffeln in die Nase. Einige Minuten später erklingt die Stadthalle von Instrumenten und Kinderstimmen — das Familienmusikfest geht weiter. Mit mehr als 3000 Besuchern ist die Stadthalle über den Tag gut gefüllt. Zusammen mit den Lehrern der Bergischen Musikschule zupft die Kinderschar in der Gartenhalle Gitarren- und Harfensaiten während im „Offenbachsaal“ gleichzeitig Trompeten und Posaunen geblasen werden. Die Orgel im „Großen Saal“ spielt derweil „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“.

Auch die Eltern kommen nicht zu kurz. Am Mittag spielt mit der „Jazzpension“ die Big Band der Bergischen Musikschule. Ein weiteres Highlight muss zumindest noch Erwähnung finden: Oberbürgermeister Peter Jung war als Sprecher in „Peter und der Wolf“ engagiert.

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