Kultur nicht nur für dicke Geldbörsen

Die Kulturloge vermittelt seit drei Jahren kostenlose Karten: Zum Beispiel für Sinfoniekonzerte, den Zoo und das Von der Heydt-Museum.

Kultur nicht nur für dicke Geldbörsen
Foto: Andreas Fischer/Gerhard Bartsch

Wuppertal. Kultur ist Essen für die Seele - und meistens richtig teuer. Was also tun, wenn man wenig Geld hat und trotzdem gern ins Kino, Konzert oder Theater gehen will? Seit drei Jahren hilft einem da die Kulturloge Wuppertal weiter. Sie vermittelt kostenlose Plätze bei Kulturveranstaltungen an Menschen mit geringem Einkommen.

Kultur nicht nur für dicke Geldbörsen
Foto: Andreas Fischer/Gerhard Bartsch

Wer kann Gast der Kulturloge werden? Ganz unterschiedliche Menschen, und nicht nur Sozialhilfeempfänger: Senioren mit Grundsicherung, Alleinerziehende und Familien mit kleinen Bezügen sowie chronisch psychisch Kranke. Für sie stellen die Kulturveranstalter Eintrittskarten zur Verfügung. Darunter Cinemaxx und Wuppertaler Bühnen, Sinfonieorchester und Stadthalle, Von der Heydt-Museum, Zoo und rund zwei Dutzend weitere.

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Foto: Andreas Fischer/Gerhard Bartsch

Die erste Kulturloge wurde 2010 als gemeinnütziger Verein in Marburg gegründet. Im Tal ist die Kulturloge ein Kind des Gemeinsamen Hilfswerks der Wuppertaler Lions Clubs. Ein Projekt, betont Uwe Maedchen, Pressesprecher der Kulturloge, das sich ausschließlich über Spenden finanziert. Dieses Engagement entspreche ganz dem Motto des Lions Club: „We serve“ — Wir dienen. Die Bilanz dieses Projekts könne sich sehen lassen: In drei Jahren habe man Eintrittskarten an 2000 Kulturgäste vermittelt, darunter 800 Kinder. Pro Jahr seien 3500 Karten vermittelt worden.

Die Arbeit der Kulturloge trägt Früchte. So hat die Stadthalle in diesem Jahr ein Geschenkpaket von 20 mal 20 Karten für die Kulturloge geschnürt. „Darüber haben wir uns sehr gefreut.“ Ein Lions Club-Mitglied hat gar für 10 000 Euro Zoo-Karten für Kinder eingekauft. An prominenten Fürsprechern fehlt es der Kulturloge ebenfalls nicht. Daran ändert auch die letzte Wahl nicht. „Peter Jung bleibt uns weiterhin als Schirmherr erhalten.“

Wer das Angebot nutzen will, wendet sich an die für ihn zuständige soziale Institution. Bei Partnern wie Caritas, Diakonie und Lebenshilfe - die Internetseite der Kulturloge zählt insgesamt 50 in Wuppertal und Umgebung auf - liegen die Anmeldungen aus. Dort kann man neben Name, Telefonnummer und Mailadresse auch angeben, welche Veranstaltungen man am liebsten besuchen möchte.

Die Daten werden an die Kulturloge weitergegeben. Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter meldet sich, sobald Karten aus dem gewünschten Interessengebiet vorhanden sind. Die Karte wird auf den Namen des Gastes reserviert und beim Veranstalter oder an der Abendkasse abgeholt. Wenn jemand nicht allein gehen will oder kann, ist es möglich, eine zweite Karte für eine Begleitperson zu reservieren.

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