Stadt plant 22 Kilometer langes Kulturfest an der Trasse

Jahresbilanz: Die Besucherzahlen für die Bühnen und den Zoo sinken. Aber es gibt weiter Hoffnung für das Pina-Bausch-Zentrum.

Stadt plant 22 Kilometer langes Kulturfest an der Trasse
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Zu den Bilanzzahlen des vergangenen Kulturjahres gibt es jede Menge Ausblicke: Die Stadt plant ein Kulturfest über 22 Kilometer an der Nordbahntrasse, jedenfalls ist es schon mal vorsichtig angedacht. „2015 werden wir das in zwei Abschnitten über wenige Kilometer ausprobieren“, sagt Monika Heigermoser, die Leiterin des Kulturbüros, „möglicherweise in Verbindung mit dem Musikfestival Viertelklang.“

Bis 2017 soll das Projekt dann entlang der Trasse auf seine volle Länge anwachsen. „Die Nachbarn in den verschiedenen Stadtteilen sollen verbunden werden, und das gelingt am besten mit Kultur“, sagte Kulturdezernent Matthias Nocke.

Das Tanztheater gehört weiterhin zu den Besuchermagneten im kulturellen Angebot der Stadt. In der abgelaufenen Spielzeit erreichte die Compagnie in Wuppertal und bei Gastspielen sowie die Aufführungen von Pina40 insgesamt 111 514 Zuschauer — noch einmal 4000 Tanzenthusiasten mehr als in der Vorsaison.

Das ist auch ein Argument für das geplante Pina Bausch-Zentrum, das im geschlossenen Schauspielhaus eröffnet werden könnte. „Wir wollen alles tun, um diese einmalige Chance zu nutzen“, sagt Nocke. „Für Nordrhein-Westfalen wäre ein klares Bekenntnis zum Pina Bausch-Zentrum in Wuppertal ein Leuchtturmprojekt für die Kultur, ein Kraftakt der Zuversicht und ein nachhaltiges Investment in sein kulturelles Erbe“, so Nocke.

Die Stadt habe ihre Hausaufgaben vollständig erledigt. Es habe noch mal einen Workshop mit allen Beteiligten gegeben, um sicher zu sein, dass die Kostenrechnungen belastbar seien. Das könne man jedem Abgeordneten, ob Bund oder Land, zur Verfügung stellen. Denn im November kann und soll das Projekt in den Bundeshaushalt gestellt werden — die Hälfte der Investitionskosten von 50 Millionen Euro und die Hälfte der anfänglichen Betriebskosten von 12 Millionen Euro jährlich.

Das geschieht aber nur, wenn das Land NRW bis dahin zugesagt hat, in welcher Höhe es sich beteiligt — und November ist so lange nicht mehr hin.

Eine leichte Tendenz nach oben verzeichnet auch das Sinfonieorchester: Die Zahl der Konzertbesucher stieg von 40 355 auf fast 42 000, allerdings gaben die Musiker auch neun Konzerte mehr.

Bühnen-Geschäftsführer Enno Schaarwächter vermeldet, dass die Besucherzahlen im Opernhaus um genau einen Zuschauer zurückgegangen sind: „Faszinierend“. Insgesamt sanken die Zahlen für Schauspiel und Oper jedoch um fast 10 000 Besucher — da fehlte eben die kleine Spielstätte.

Die erfolgreichsten Produktionen waren das Musical „Evita“ mit 11 681 Zuschauern“ und Tomi Ungerers Kinderstück „Die drei Räuber“ mit 11 695 Zuschauern. Die experimentelle Oper „Der Universums-Stulp“ kam mit sechs Aufführungen auf achtbare 2106 Besucher — im Verhältnis ähnlich viel wie Händels „Alcina“: 3825 in zehn Aufführungen.

Der Zoo, der traditionell mit den Kulturstätten abgerechnet wird, beflügelt sich einerseits selbst mit den Plänen für einen grünen Zoo und den geplanten Campus Carl Fuhlrott in der früheren Zoosälen. Andererseits verzeichnet Direktor Arne La-wrenz für 2013 einen Rückgang von rund 90 000 Besuchern: von 601 064 auf 512 431. Auch der Tierbestand wurde deutlich reduziert: Von 4679 Exemplaren 2011 auf jetzt 4199.

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