Von der Heydt-Museum: In der 1. Liga deutscher Museen

Das Wuppertaler Von der Heydt-Museum hat nach einer Kritikerumfrage 2014 das Beste Ausstellungsprogramm in NRW.

 Die Ausstellung „Menschenschlachthaus“ (April bis Ende Juni 2014) zeigte den ersten Weltkrieg wie ihn französische und deutsche Künstler wahrnahmen. So waren dort auch Gemälde von Picasso zu sehen.

Die Ausstellung „Menschenschlachthaus“ (April bis Ende Juni 2014) zeigte den ersten Weltkrieg wie ihn französische und deutsche Künstler wahrnahmen. So waren dort auch Gemälde von Picasso zu sehen.

Foto: Matthias Balk

Wuppertal. Selten fiel das Ergebnis der jährlichen Kritikerumfrage so eindeutig aus, heißt es zur Auszeichnung des Von der Heydt-Museums in Wuppertal für das „Beste Ausstellungsprogramm“ 2014 in Nordrhein-Westfalen.

Eine Jury aus zehn Kunstkritikern hatte abgestimmt — acht Stimmen gingen an das Museum im Stadtteil Elberfeld. Ein Kritiker urteilte: „Das Von der Heydt-Museum gehört in die 1. Liga deutscher Museen“.

Das Ergebnis der Umfrage in der „Welt am Sonntag“ zur besten Ausstellung fiel in diesem Jahr hingegen nicht so eindeutig aus. Neben der Düsseldorfer Kunstsammlung NRW mit „Kandinsky Malewitsch Mondrian — Der weiße Abgrund Unendlichkeit“ und dem Museum Folkwang Essen mit „(Mis)Understanding Photography“ liegt aber auch hier das Von der Heydt-Museum mit „Menschenschlachthaus“ gleichauf auf dem ersten Platz.

Der Wuppertaler Museumsdirektor Gerhard Finck will diese Auszeichnungen als Ansporn für kommende Ausstellungen nehmen: „Wir freuen uns über so viel Lob. Das Von der Heydt-Museum beweist, dass man auch mit einem kleinen Team große Ausstellungen machen kann.“ Finckh hatte vor acht Jahren den Job der damaligen Museumschefin Sabine Fehlemann übernommen. „Ich kenne das Museum seit 1978, als ich als Student aus München kam und mir die Sammlung angeschaut habe“, sagte er vor seinem Amtsantritt gegenüber unserer Zeitung.

„Schon damals war ich begeistert.“ Der 1952 in Bruckmühl bei München geborene Finckh hat Kunstgeschichte und Bayerische Geschichte in München studiert, wo er über die Münchner Bildhauerei der 20er Jahre promovierte.

Vor seiner Anstellung in Wuppertal war er Direktor des Museums Morsbroich in Leverkusen gewesen. „Es ist diese außergewöhnlich gute Sammlung des Museums vom Barock bis in die Gegenwart, auf die ich mich freue und mit der ich arbeiten möchte“, sagte er damals.

„Neben dem Folkwang-Museum in Essen und den Kölner Sammlungen Haubrich und Wallraf-Richartz ist die in Wuppertal eine der bedeutendsten.“ Zunächst habe er lediglich neue Akzente setzen wollen, sagte er, als er in Wuppertal anfing — und schaffte es vor fünf Jahren, alle Besucherrekorde des Von der Heydt-Museums zu brechen. Eine Sonderausstellung zu Claude Monet, die vom 11. Oktober 2009 bis zum 28. Februar 2010 dauerte und 100 Werke des französischen Malers umfasste, lockte fast 300 000 Besucher in das Haus.

Erwartet hatte man zuvor etwa ein Drittel so viele Gäste. Selbst in Paris, so Finckh damals, habe es eine vergleichbare Expressionisten-Schau bis dahin nicht gegeben

Bereits 2012 war die Wuppertaler Avantgarde-Ausstellung „Der Sturm“ in der gleichen jährlichen Befragung der „Welt am Sonntag“ zur besten Ausstellung des Kunstjahres in NRW gekürt worden.

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