Woga: Der Osten zeigt seine Vielfalt

Von Beyenburg bis Unterbarmen: Galeristen und Künstler öffneten am Wochenende ihre heiligen Hallen.

Wuppertal. Am vergangenen Wochenende waren erneut viele Kunstinteressierte auf Wanderschaft in der Wuppertaler Kunstszene. Mit der Eröffnung der Woga (Wuppertaler offene Galerien und Ateliers) im Osten der Stadt, zeigten bereits 58 freie Künstler ihre Werke.

Von Beyenburg bis Unterbarmen gab es Malerei, Plastik, Fotografie und vieles mehr zu sehen— entweder in Galerien, in Ateliers oder auch im heimischen Wohnzimmer. So zum Beispiel bei Ju Jacobs in der Siegesstraße. Die Künstlerin nutzt einen kleinen Bereich ihres Wohnzimmers als Werkstätte.

Ihre Bilder hängen über der Couch und dem Esstisch. So zeigte sie nicht nur einen Einblick in ihre Kunst, sondern gar in ihr Leben. „Ich male auf Fundsachen“, sagt Jacobs. Bunte Bilder oder Collagen entstehen so auf Schrankrückwänden und alten Brettern. Selbst die Tische und die Wände sind bemalt.

Frank Lederhose dagegen führt seine Besucher durch das Atelier, dass er sich mit vielen anderen Künstlern an der Wiescher Straße teilt. Zwischen Flaschen voller Farbe, Pinseln und Leinwänden hängen und stehen seine Bilder an der Wand.

Das Thema Wasser und Spiegelung interessiert ihn — so zeigt ein Bild die Schwimmerin Franziska van Almsick, die gerade ihre Bahnen zieht. Der Blickwinkel ist dabei so gewählt, als befände sich der Betrachter ebenfalls unter Wasser. Nebenbei erklärte er interessierten Besuchern auch Techniken und künstlerische Herangehensweisen.

Pini Coqui zeigte „kraftvolle Gestalten“ an der Hühnefeldstraße. Zusammen mit Hans-Peter Bongartz von der Werbeagentur Freiraum, in dessen Räumen die Werke auch ausgestellt sind, hat sie diese farbenfrohe Mischwesen erschaffen.

Die mystisch wirkenden Figuren tanzen über wild den Boden. „Ich habe früher oft Tänzer gemalt. Jetzt wollte ich den Tanz einmal in Holz haben“, sagt Coqui. Daneben hängen Gemälde, in denen sie Gedichte von Else Lasker-Schüler interpretiert hat.

Im angrenzenden Atelier an der Hardt hat sich Tatiana Stroganova mit der Vergänglichkeit von Briefmarken auseinander gesetzt. „Die werden gekauft, aufgeklebt und dann wieder weggeschmissen“, sagt sie. In ihren Collagen finden sie nun einen langlebigeren Nutzen.

Und somit zeigte sich Wuppertals Kunstszene wieder einmal in all seiner Vielfalt. Die Woga wird am kommenden Wochenende fortgesetzt. Mehr Infos sowie einen Überblick über die Teilnehmer und Standorte gibt es im Netz.

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