Wuppertal grüßt New York

In der Stadtsparkasse wurde eine neue Schau eröffnet.

Wuppertal. Nicht von ungefähr gibt es enge künstlerische Bande, die die Weltstadt New York mit dem eher beschaulichen Wuppertal verbinden: Der 2002 tragischerweise ausgerechnet in New York gestorbene Wuppertaler Bassist Peter Kowald knüpfte sie in den frühen 80er Jahren. Seinen "Global Village"-Gedanken führt der Grafiker und Maler Jorgo Schäfer als transatlantischen Kultur-Dialog weiter.

Die Früchte, die der Dialog trägt und die der Freundschaft Schäfers zur Künstlerin Jo Wood-Brown zu verdanken sind, können bis zum 30. März in der "Transartlantik"-Schau in der Stadtsparkasse am Islandufer bewundert werden. Wood-Brown spürte, dass nach dem 11. September 2001, den sie unmittelbar erlebte, eine neue Dimension des Netzwerk-Gedankens nötig wurde: Die Idee von "Artist Exchange International" war geboren.

Nachdem die Wuppertaler Künstlergruppe im vergangenen Jahr in New York ausstellte, erfolgt nun der Gegenbesuch in Wuppertal. Wood-Brown zeigt in "Civil War" entrückte Gesichter an den Bildrändern, wogegen die Mitte weitgehend undefiniert bleibt. "Park Bank" (Central Park/Père Lachaise) von Barbara Friedman ist ein ungerahmtes großformatiges Werk, das im verwischten Pinselstrich flüchtiges Vorbeieilen suggeriert, im Motiv aber Ruhe bis hin zur Todesruhe.

Maura Sheehan bezieht in ihre Installation "Night Flight" aus schwarzen Silhouetten den Raum ein: Wie im Sog verwirbeln Vogelkörper im Bullaugen-Fenster. Sandi Slones Tondos geben unter breiten, hell-bewegten Farbstreifen den Blick auf scheinbar verborgene Formen frei. Gwenn Thomas spielt mit geometrischen Mustern aus textilen Schnipseln. Obwohl die Collage abfotografiert ist, bleiben taktiler Reiz und haptische Aufforderung.

Ebenso reich und vielfältig an Stilen und Sichtweisen sind die Werke der beteiligten Wuppertaler: Witz und Mystik mischen sich in Jorgo Schäfers Serien ("Gibt es Leben da draußen?"). Er spielt mit magischen Handzeichen, abstrusen Masken in Hinterglasritzung und Installationen von aufgeblasenen Gummihandschuhen und arrangierten Knöchelchen, mit kryptischen Zeichen bemalt.

Georg Janthur präsentiert unterkühlte Stillleben und verfremdende Holz-Skulpturen. Erika Windemuth pflegt das Prinzip Umgestaltung und setzt Puzzleteilchen aus Künstlerbildern neu zusammen. Nicolas Stiller zeigt unterschiedliche Ansätze: schablonierte bunte Tierfiguren, Collagen und einen düsteren Hai in der Tiefgarage. Die "Transartlantic"-Ausstellung ist bis zum 30. März in der Schalterhalle der Stadtsparkasse am Islandufer zu sehen. Der ausgezeichnete Hochglanz-Katalog ist kostenlos.

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