Wuppertaler Klezmer-Quartett serviert "Curry auf Oliven"

Das Wuppertaler Quartett hat die CD „Curry auf Oliven“ mit einem kleinen Kochbuch herausgebracht.

Wuppertaler Klezmer-Quartett serviert "Curry auf Oliven"
Foto: privat

Wuppertal. Das Ensemble Noisten um den Wuppertaler Klarinettisten Reinald Noisten hat die CD „Curry auf Oliven“ herausgebracht, die Musik mit einem Kochbuch vereint. Neben Noisten spielen Claus Schmidt (Gitarre), Andreas Kneip (Kontrabass) und Shan Dewaguruparan (Tabla).

Wie kamen Sie auf den Titel der CD?
Reinald Noisten:
Wir wollten etwas Leichteres machen nach der CD „Klezmer trifft Derwisch“, und auch unser indischer Tabla-Spieler wollte etwas beisteuern. Deshalb haben wir einen Raga einstudiert und verklezmert. Während wir die Aufnahmen im Studio gemacht hat, kochte unser Produzent immer mit uns. Eines Morgens stand ich dann auf und dachte: „Curry auf Oliven“ — das ist es.

Wie kamen Sie dann auf die Idee mit dem Kochbuch?
Noisten:
Eine Radio-Station hat unsere CD gemeinsam mit einem indischen Kochbuch als Geschenktipp gebracht. Die Idee fand ich toll. Denn Essen und Musik sind beides zum Genießen. Man braucht beides, sonst verkümmert man. Dann haben wir Rezepte unserer Zuhörer gesammelt und an einem Tag 20 Rezepte ausprobiert und probegegessen. Die schönsten haben wir jetzt in einem kleinen Heftchen zur CD veröffentlicht.

Sie nennen Ihre Musik „Global Klezmer“. Was bedeutet das genau?
Noisten:
Wir spielen schon immer eine eigene Kombination verschiedener Stile und mischen die Klezmermusik mit vielen Weltmusikelementen. Die jüdische Musik hat sich schon immer mit anderen Richtungen auseinandergesetzt, hat andere Kulturen aufgesaugt, aber es bleibt das Jüdische erkennbar. So gibt es bei uns zum Beispiel eine bluesige Hora.

Wie ist Ihr Ensemble entstanden?
Noisten:
Vor mehr als zehn Jahren habe ich einen Meisterkurs bei Giora Feidman besucht und war begeistert von seiner Art, Klarinette zu spielen. Dann habe ich andere damit infiziert und wir haben die ersten Konzerte gegeben. Inzwischen haben wir schon sechs CDs herausgebracht und geben bundesweit Konzerte.

Was für Projekte haben Sie sonst noch?
Noisten:
Wir gestalten auch musikalische Lesungen mit Nina Hoger. Dann spielen wir auch anderes, passen die Musik an die Geschichten an. So haben wir auch „Summertime“ mit Djembe, Melodica und Maultrommel musiziert. Oder bei „Klezmer trifft Derwisch“ versuchen wir einen jüdisch-islamischen Dialog. Da tanzt der Derwisch am Ende auf ein jüdisches Stück.

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