Leere Freibäder: Der Sommer ist ein Schlag ins Wasser

Viel zu wenige Besucher wollten in diesem Jahr in den Freibädern schwimmen.

Leere Freibäder: Der Sommer ist ein Schlag ins Wasser
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Trüber Himmel, herbstliche Kälte, Dauerregen: Der August hat als Sommermonat total versagt. Die Wuppertaler Freibäder merken den Wettereinbruch an ihren Besucherzahlen. Und können nur aufs nächste Jahr hoffen.

„Bis Ende Juli sah es gut aus“, berichtet Michael Kieckbusch, der für Schwimmbäder zuständige Abteilungsleiter im Sport- und Bäderamt. Das städtische Freibad Mählersbeck habe bis dahin sogar ein leichtes Plus an Besuchern gehabt. Doch: „Seit August gehen die Zahlen dramatisch zurück.“

Michael Kieckbusch, Abteilungsleiter im Sport- und Bäderamt, über die Besucherzahlen im Freibad Mählersbeck.

Die Wiesen seien nass, da wollten auch bei schönem Wetter weniger Sonnenanbeter herkommen. Dabei sei das Wasser mit 25 Grad angenehm. Im letzten Jahr kamen knapp 50.000 Schwimmer ins Freibad Mählersbeck, dieses Jahr werden es wohl insgesamt nur 40 000 sein. Bis zum Monatsende bleibt das Bad aber wie geplant geöffnet: „Für die treuen Frühschwimmer“, so Kieckbusch.

Weniger Besucher hat auch das Freibad Neuenhof. Dabei kann das Bad, betrieben vom SV Wuppertal-Neuenhof 1930 e.V., in diesen kalten Tagen mit warmem Wasser punkten: „Das hat 27 bis 28 Grad“, sagt Geschäftsführer Christoph Putsch. Zudem hofft der Verein noch auf einen sonnigen Spätsommer: Denn das Bad bleibt auch im September geöffnet. Sogar im Winter kann man ins warme Wasser. Wer ab Oktober unter offenem Himmel schwimmen will, muss dafür aber die ganze Wintersaison von Oktober bis Februar buchen.

Hart getroffen hat es das Freibad Vohwinkel. Obwohl der Förderverein Geld in Babybecken und Umkleiden investiert hat, kamen 2014 wesentlich weniger Besucher als im Vorjahr. Nur rund 5000 Schwimmfreunde erfrischten sich bisher im 21 Grad kühlen Wasser, viel mehr werden es bis Saisonende am 31. August nicht werden. 2013 waren es noch 30.000.

„2015 brauchen wir mehr Gäste!“, betont Vereinschef Stephan Pott. Sollte die nächste Saison auch ins Wasser fallen, muss das Bad möglicherweise schließen.

„Sehr bescheiden“ nennt auch Frank Mühlhoff, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft des Freibads Eckbusch, den Monat August. Bei den Besuchern wurden bisher nur 55 Prozent der Vorjahreszahlen erreicht. Ob das schlechte Jahr Konsequenzen haben wird, für diese Frage sei es noch zu früh, so Mühlhoff. Sie würden jedenfalls ihre Planungen „mit spitzem Bleistift“ durchgehen.

Zunächst aber hoffen die Eckbuscher noch auf ein paar schöne Tage. „Wenn das Wetter bombig wird, lassen wir das Bad auch noch bis in den September hinein offen“, kündigt Mühlhoff an. Die Hoffnung auf schönes Wetter teilen die Schwimmbadbetreiber wohl mit fast allen Wuppertalern.

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