Missbrauch in der Grundschule: Neuer Prozess gegen Ex-Lehrer

19 Zeugen, zwei Nebenkläger und zwei Gutachten beim Berufungsverfahren vor dem Landgericht. Vorwürfe gegen Pädagogen der Griechischen Grundschule sind viele Jahre alt.

Wuppertal. Kommenden Freitag muss sich ein früherer Lehrer (58) der Griechischen Grundschule wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern vor dem Landgericht verantworten. Wie berichtet, war der Mann im März 2011 zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten samt Geldauflage von 1200 Euro und Schadenersatz an die Opfer verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft und der Lehrer hatten Berufung gegen das Urteil eingelegt.

Der Mann soll zwischen 2006 und 2008 mehrere Mädchen mehrfach unsittlich angefasst haben. Die Schülerinnen der griechischen Grundschule an der Uellendahler Straße waren damals zwischen sechs und zehn Jahre alt. Für das mehrtägige Berufungsverfahren hat das Landgericht 19 Zeugen geladen. Zwei Gutachten wurden in Auftrag gegeben — über die Glaubwürdigkeit der mutmaßlichen Opfer und über den seelischen Zustand des mittlerweile 58-Jährigen. Wie berichtet, war der Mann nach öffentlichem Druck erst aus dem Schuldienst und dann aus einer Anstellung beim griechischen Generalkonsulat in Düsseldorf entfernt worden.

Im Prozess vor dem Amtsgericht hatte sich der Lehrer sich als Opfer eines Komplotts gesehen: „Die Kinder sind angestiftet worden“, sagte er. Das Gericht teilte diese Ansicht damals nicht. Die Aussagen der Kinder seien authentisch gewesen, hieß es. Kritik gab es damals auch an der Schule. Sie habe nicht angemessen reagiert, man habe wohl einen Skandal vermeiden wollen, hieß es damals in der mündlichen Urteilsbegründung.

Vor dem Landgericht treten die Eltern zweier Mädchen als Nebenkläger auf. Bislang sind fünf Prozesstage geplant.

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