Moschee-Gemeinde erklärt: Nähe zu Autonomen ist kein Problem

Die DiTiB-Gemeinde kann sich die noch engere Nachbarschaft zum AZ vorstellen.

Moschee-Gemeinde erklärt: Nähe zu Autonomen ist kein Problem
Foto: Andreas Fischer

Elberfeld. Nachbarschaft zwischen Moschee und Autonomem Zentrum? „Kein Problem“, sagt Selim Mercan, „das ist gelebte Realität — schließlich sind wir schon seit Jahren Nachbarn.“

Mercan ist Vorstandsmitglied der türkisch-islamischen DiTiB-Gemeinde, die im Elberfelder Zentrum den vieldiskutierten Moscheeneubau am Standort des Autonomen Zentrums (AZ) plant — nebst Seniorenwohnungen und Geschäftsräumen an der Gathe.

Natürlich verfolge man die Diskussion um die Zukunft des Autonomen Zentrums, „und natürlich verurteilen wir die Ausschreitungen in der Nordstadt“, sagte Mercan am gestrigen Dienstag auf WZ-Nachfrage: „In einer Demokratie muss man andere Wege gehen.“ Insgesamt aber sei das Verhältnis zwischen den Muslimen und den Autonomen auf der anderen Seite der Gathe seit Jahren problemlos. „Es hat noch nie Zwischenfälle gegeben, man respektiert sich gegenseitig“, so Mercan.

Derzeit seien die Pläne für den Moschee-Bau noch in den Anfängen. Es werde jedoch keine zweite Moschee an der Gathe entstehen: Die alte soll im Fall des Neubaus aufgegeben werden. Zur Frage, wohin das AZ dann komme, sagte Mercan: „Wir müssen gemeinsam eine Lösung finden.“ Zur Stadt pflege die Gemeinde Kontakt. In der Vergangenheit habe es auch mit dem AZ „konstruktiven Austausch“ gegeben, den man nun erneut suchen werde. Einen konkreten Alternativ-Standort für das AZ habe DiTiB zwar momentan nicht parat, aber: „Wir werden die Fühler ausstrecken“, kündigte Selim Mercan an.

Und: „Wir könnten uns sogar vorstellen, noch näher zusammenzurücken.“

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