Nachgehakt: Zoo bleibt nach Einbruch auf mehr als 40 000 Euro sitzen

Anderthalb Jahre nach dem spektakulären Einbruch im Zoo hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt.

Nachgehakt: Zoo bleibt nach Einbruch auf mehr als 40 000 Euro sitzen
Foto: Archiv

Wuppertal. Es war der spektakulärste Einbruch des Jahres 2012: Am letzten Juli-Wochenende in der Nacht auf Montag stiegen Einbrecher in das Verwaltungsgebäude des Zoos ein und flexten in stundenlanger Arbeit dort einen Safe auf. Die Beute: satte 85 000 Euro — die Einnahmen vom Wochenende.

Nachgehakt: Zoo bleibt nach Einbruch auf mehr als 40 000 Euro sitzen
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Damals hieß es: Der finanzielle Schaden sei zwar ärgerlich, werde aber von der Versicherung gedeckt. Die WZ hakte nach: Es stimmt, die Versicherung hat bereits gezahlt, aber nur etwa die Hälfte der Schadenssumme, wie die Stadt auf Nachfrage bestätigt. Nach WZ-Informationen hängt das damit zusammen, dass in der Tatnacht der Wachdienst für den Zoo aus gesundheitlichen Gründen nicht besetzt war.

Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungsakte geschlossen — ergebnislos. Dabei war schon damals bei der ersten Tatortbegehung klar: Die Einbrecher kannten sich am Tatort aus. Dafür gab es jede Menge Indizien: So hatten die ungebetenen Gäste, nachdem sie durch den Keller eingestiegen waren, zielsicher die Alarmanlage samt Bewegungsmeldern für das Gebäude, in dem sich bekanntlich auch der Zoo-Shop befindet, lahmgelegt. Dann seien sie schnurstracks in die erste Etage vorgedrungen — dort befand sich der Safe mit der Beute.

Im ersten Stock stemmten die Täter mit Brachialgewalt die Haupttür auf, rissen eine weitere Alarmanlage aus ihrer Verankerung. Sicher ist auch: Mehrere Einbrecher waren am Werk. Unter anderem wurde zwischenzeitlich ein Feuerlöscher von oben in den Keller gebracht, um die dort aufgestemmte Kellertür offenzuhalten. So verhinderten die Einbrecher, dass sie sich selbst einsperrten.

Dreist: Um im ersten Stock den Safe in aller Ruhe aufflexen zu können, schoben die Täter im Vorraum die großflächigen Sonnen-Rollos vor die Fensterfront und „arbeiteten“. Trotz des Lärms und des Rauchs — niemand bekam etwas vom nächtlichen Treiben im Zoo mit. Und trotz der Insidertheorie, die die Fahnder vor Augen hatten, gab es nie eine heiße Spur.

Die Stadt hatte seinerzeit erklärt, dass es nicht unüblich sei, die Wochenendeinnahmen erst am Montag zur Bank zu bringen. Deshalb habe man ja eine Alarmanlage und einen Safe installiert. Wie das mittlerweile im Zoo geregelt wird, lässt sich die Stadt nicht entlocken — mit Verweis auf „sicherheitstechnische Gründe“.

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