Neue Millionen für die Nordbahntrasse

Die Wuppertal Bewegung setzt sich beim Tourismuswettbewerb durch. Montag wird dies offiziell verkündet.

Wuppertal. Das Projekt der Nordbahntrasse hat viele Fans in der nordrhein-westfälischen Landesregierung. Landeswirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) hat das Projekt zu einem der Gewinner des Tourismuswettbewerbs erkoren.

Das erfuhr unsere Zeitung aus Regierungskreisen. Thoben wird die Wettbewerbsergebnisse am Montag zusammen mit ihrem Kabinettskollegen, Umweltminister Eckhard Uhlenberg (CDU), vorstellen.

Das bedeute in jedem Fall eine weitere dicke Finanzspritze für den Umbau der alten Bahntrasse zum attraktiven Freizeitpfad. Die Wuppertal Bewegung hat 7,2 Millionen Euro als Zuschuss aus dem Tourismusprogramm beantragt. Ob die ganze Summe bewilligt wird, entscheidet sich in den kommenden Wochen. "Aber es sieht gut aus", hieß es gestern in Regierungskreisen.

Schließlich habe das Konzept überzeugt. Und - mindestens ebenso wichtig - das bürgerliche Engagement der Wuppertal Bewegung. Die hat weit mehr als drei Millionen Euro an Spenden beziehungsweise Spendenzusagen gesammelt. Das Geld ist Gold wert - wird es doch bei der Landesregierung gewertet wie der Anteil, den eigentlich die Stadt erbringen müsste - so wie es bei Förderprogrammen eigentlich üblich ist. Aber Wuppertal ist bekanntlich klamm, umso wichtiger ist das Engagement der Bürger.

Das Projekt Nordbahntrasse hat sich gegen starke Konkurrenz durchgesetzt. Immerhin bewarben sich 150 Projekte um Aufnahme in das Tourismusprogramm, nur 50 wurden genommen. Insgesamt werden 40 Millionen Euro vom Land ausgeschüttet. Das Geld kommt von der EU.

Aus dem Topf von Städtebauminister Oliver Wittke (CDU) sind weitere 8,5 Millionen Fördergelder für die Trasse fest zugesagt. Mit der neuen Entscheidung, die Nordbahntrasse mit weiteren Millionen zu unterstützen, setzt die Landesregierung ein klares Signal und ermöglicht, dass die Trasse weiter gebaut wird.

Carsten Gerhardt, Vorsitzender der Wuppertal Bewegung, war gestern vor Freude erst einmal sprachlos, als er von der Entscheidung der Ministerin erfuhr. "Das zeigt eindeutig den Stellenwert, den die Nordbahntrasse mittlerweile weit über Wuppertal hinaus im Land genießt", sagte Gerhard und fügte an: "Ich bin überglücklich."

Auch die anderen Mitglieder der Wuppertal Bewegung - immerhin etwa knapp 2000 - werden heute wohl feiern. "Da werden heute die Sektkorken bei vielen unserer Freunde und Unterstützer knallen", schätzte Gerhard. Für ihn das Wichtigste: "Jetzt haben wir die Sicherheit, dass wir die ganze Strecke so schön wie geplant bauen können."

Um die Nordbahntrasse war es in den vergangenen Wochen zu Diskussionen gekommen, weil Umweltschützer befürchteten, dass der geplante Rad-, Wander- und Skaterweg seltene Pflanzen und Tiere stören oder gar vertreiben könnte.

Nach längeren Gesprächen einigten sich die Wuppertaler Ortsgruppe des Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) zusammen mit der Wuppertalbewegung, eine gemeinsame Liste für notwendige Naturschutzgutachten zu erstellen.

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