Nordbahntrasse: Eröffnung verschiebt sich um ein Jahr

Die Bezirksregierung verbietet Arbeiten im Engelnbergtunnel bis Ende März und fordert einen neuen Vertrag.

Wuppertal. Die Fertigstellung der Nordbahntrasse wird sich um mindestens ein Jahr verschieben, prognostiziert Carsten Gerhardt, Vorsitzender der Wuppertal Bewegung, und reagiert damit auf die Ankündigung der Düsseldorfer Bezirksregierung, den Baustopp aufrecht zu erhalten.

Heute hatte die Bezirksregierung erklärt, dass die Arbeiten am Engelnbergtunnel bis zum 1. April ruhen müssen und folgt damit der Eingabe des Wuppertaler BUND, der diesen Baustopp zum Schutz der Fledermäuse gefordert hatte. In dem Tunnel befindet sich eine Population der geschützten Tiere, die derzeit ihren Winterschlaf halten. Die Wuppertal Bewegung hatte mit Arbeiten an dem Tunnel bereits im Januar begonnen und dafür von der Stadt Wuppertal eine Ausnahmegenehmigung erhalten.

Diese Ausnahmegenehmigung wertet die Bezirksregierung als artenschutzrechtlichen Verstoß. Sie fordert zudem für die Zukunft einen Vertrag zwischen der Stadt und der Wuppertal Bewegung, in dem Naturschutzmaßnahmen benannt werden und sich die Bewegung zudem verpflichtet, diese zeitgerecht umzusetzen.

Wuppertals Umweltdezernent Frank Meyer erklärte: "Ich bedaure, dass wir mit unseren Argumenten in diesem Fall keine Einigung mit der Bezirksregierung herbeiführen konnten." Meyer legt nach: "Wir bleiben bei unserer Rechtsauffassung und können die Position der Bezirksregierung in diesem Punkt nicht nachvollziehen." Aus Zeitgründen will die Stadt darauf verzichten, die Sache juristisch klären zu lassen.

Carsten Gerhardt indes ist schockiert. Seiner Einschätzung nach werden die Arbeiten auf der Trasse nun erheblich behindert. "Zwischen Winterschlaf und Brutzeit haben wir nun im Jahr nur noch wenige Monate für Arbeiten an der Trasse." "In der Abwägung der Interessen von vielen tausend Menschen und wenigen Fledermäusen hat die Bezirksregierung sich für die Fledermäuse entschieden", moniert Gerhardt.

Ein weiteres Problem ist seiner Auskunft nach, dass die Arbeiter des zweiten Arbeitsmarktes, die nur während einen bestimmten Zeit eingesetzt werden dürfen, nun immer wieder neu angelernt werden müssten, weil der Bau auf durch Schonzeiten oft unterbrochen werde.

"Wir lassen uns nicht unterkriegen", zeigte sich der Vorsitzende optimistisch und stellte klar: "Am 5. Juni feiern wir die Einweihung des ersten Trassenstücks."

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