Nordbahntrasse: Wie wird der „Tanztunnel“ saniert?

Spritzbeton oder besser Dachprofile: In dieser Frage sind sich Stadt und die Wuppertalbewegung nicht einig.

Wuppertal. In der Diskussion um die anstehenden Bauarbeiten und den Zeitplan auf der Nordbahntrasse für dieses Jahr spielt diese Frage eine entscheidende Rolle: In welcher Bauweise werden die Tunnel-Anlagen für den Rad- und Wanderweg in den nächsten Jahren saniert? Mit Blick auf den „Tanztunnel“ Dorrenberg scheiden sich bei der Stadt und Wuppertalbewegung einmal mehr die Geister.

In dieser Woche soll es dazu eine Entscheidung geben, heißt es von der Stadt auf WZ-Nachfrage. Im Gespräch sind dabei zwei Sanierungs-Varianten: Die Stadt und das externe Planungsbüro sprechen sich für eine Lösung aus, bei der im „Tanztunnel Dorrenberg“ Spritzbeton zum Einsatz käme, wie Rainer Widmann — Radwegplaner beim Verkehrsressort der Stadt — erklärt.

Demnach würden die Eingangsbereiche des Tunnels jeweils mit einer Betonschale zu versehen, während das innere Drittel des 175 Meter langen Bauwerks in seiner Verkleidung offen bliebe, um Fledermäusen Nischen zu bieten und Feuchtigkeit abtropfen zu lassen.

Für diese Variante spräche eine Haltbarkeit von etwa 20 Jahren, und das „bei möglichst geringen Unterhaltungskosten“, erklärt Widmann. Eine Vorgabe für die weiteren Tunnel-Sanierungen sei diese Lösung aber ausdrücklich nicht — zumal die Bauweise schon seit Jahren diskutiert wird, wie der Vorsitzende der Wuppertalbewegung, Carsten Gerhardt, betont: „Wir haben allergrößte Probleme mit dieser Lösung, weil sie viel zu teuer und auch noch schlecht ist. Und das sagen wir schon seit Langem.“

Anstatt „das Feuchtigkeitsproblem im Tunnel einfach mit Spritzbeton zuzukleistern“ spricht sich die Wuppertalbewegung für eine Verkleidung des „Tanztunnels“ mit einer Kombination aus Dachprofilen und beweglichen Dachblechen an Scharnieren aus.

Das sei wesentlich günstiger und effizienter — weil man die Bleche immer zur Seite schwenken könne, um feuchte Tunnelmauern in Augenschein und gegebenenfalls sofort reparieren zu können.

Statisch sei das kein Problem — und man erwarte, gerade auch in diesem Punkt jetzt nicht vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. „Dafür ist das Thema für die gesamte Nordbahntrasse viel zu wichtig“, betont Gerhardt. Man gehe sehr wohl davon aus, dass diese Tunnel-Sanierung maßgebend für alle weiteren Arbeiten dieser Art auf der Trasse ist.

Die Effizienz und Kostenersparnis bei der Dachprofil-Lösung lasse sich eindeutig belegen. Und : „Die Deutsche Bahn hat mit diesen ´Zement-Tapeten´ in ihren Tunneln schon vielfach schlechte Erfahrungen gemacht und wäre diese gerne los.“

Wie berichtet, soll der Tunnel Dorrenberg publikumswirksam zum „Tanztunnel“ werden und regelmäßig mit Veranstaltungen locken. Er liegt zwischen Ottenbruch und Mirke und damit genau im Bauabschnitt, der in diesem Jahr nach dem Winter abgearbeitet werden soll. Nach Angaben der Stadtverwaltung liegt das Investitionsvolumen am Dorrenberg bei etwa 280 000 Euro.

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