Parkplatzärger an der Trasse

Anwohner der Hindenburgstraße finden keinen Platz für ihren Pkw und ärgern sich über Knöllchen.

Wuppertal. Die Bewohner der Hindenburgstraße sind mächtig sauer: "Es gibt hier einfach zu wenig Parkmöglichkeiten", sagt Uwe Sidon genervt. "Besonders abends, wenn die Leute von der Arbeit kommen, bleibt einem manchmal gar nichts anderes übrig, als im Halteverbot zu parken."

Die Straße liegt in einem Wohngebiet und grenzt oberhalb an das Zooviertel. Ein Auto ist hier nicht wegzudenken. Verschärft hat sich die Situation seit vergangenem Sommer mit dem Ausbau der Sambatrasse - seitdem beginnt der Wander- und Fahrradweg schließlich direkt vor seiner Haustür.

"Bei schönem Wetter ist hier die Hölle los!", sagt Sidon. "Die Trasse ist eine tolle Sache, aber es wird nichts unternommen, um die Masse an parkenden Autos aufzufangen." Hinzu kämen die zahlreichen Zoobesucher und WSV-Fans, die kaum Möglichkeiten fänden, ihren Wagen abzustellen und sich dann den Berg regelrecht "hochparken".

Auch Nachbarin Ilka Hardenbecker macht ihrem Ärger Luft: "Wenn ein WSV-Spiel geplant ist, überlegen wir tatsächlich, ob wir das Auto überhaupt wegsetzen können." Unverschämt sei es, dass das gesamte Zooviertel in diesen Fällen abgesperrt wird. "Die Leute dort sind fein raus, und bei uns wird geparkt."

Die Situation ist nicht neu. Schon seit Jahren ist das massive Parkproblem rund um das Zooviertel auch der Stadt bekannt. Viel ist seitdem nicht passiert - im Gegenteil: "Gerade in den Stoßzeiten schicken sie gezielt Politessen, die Strafzettel verteilen", beschwert sich Sidon.

Abzocke oder Reglementierung der Verhältnisse? Für die Stadt ist der Fall klar: Die Sicherheit der Bürger hat Vorrang. Rettungswege dürfen nicht verstellt und auch Bürgersteige müssen begehbar bleiben. Das Ganze sei kein unlösbares Problem, die Stadt habe nur kein Geld, sagt der städtische Verkehrsplaner Rainer Widmann.

Einige Überlegungen seien bereits aus "Kostengründen" im Sande verlaufen. Zuletzt war im Rahmen des Regionale 2006 ein Parkdeck mit 300 Stellplätzen am Sonnborner Ufer geplant. Die Realisierung scheiterte - laut Widmann - an einer "notwendigen Kostenreduzierung" und "konnte somit nicht weiter verfolgt werden".

So zahlen die Bewohner der Hindenburgstraße ihre Knöllchen fleißig weiter und fühlen sich im Stich gelassen. "Ich finde es unglaublich, dass die Stadt Wuppertal die Anwohner, die es in den meisten Fällen trifft, derart abkassiert", sagt Sidon. Vielmehr sei es dringend notwendig, dass die Verantwortlichen sich dem Parkplatzproblem rund um den Zoo endlich stellen.

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