Patin Anne-Marie Kuhn pflegt Vorzeige-Spielplatz Kaiserhöhe

Die Stadt setzt auf hochwertige, große Spielflächen. Dafür werden andere aufgegeben.

Patin Anne-Marie Kuhn pflegt Vorzeige-Spielplatz Kaiserhöhe
Foto: Stefan Fries

Elberfeld. Spielflächen für Kinder sind in Innenstädten häufig vor allem eins: Mangelware. Das ist auch in Elberfeld nicht anders. Die vorhandenen Spielflächen decken nur 44 Prozent des eigentlichen Bedarfs ab. Das hält der Spielflächenbedarfsplan von 2012 für Elberfeld Mitte fest. Doch der kurze Weg aus der Innenstadt heraus lohnt sich dafür umso mehr.

„Die Spielflächen auf der Kaiserhöhe sind einfach hervorragend“, sagt Anne-Marie Kuhn. Sie ist Spielplatzpatin und sieht sich insofern nicht nur regelmäßig vor Ort um, sondern sucht auch den Kontakt zu Eltern, Kindern und Jugendlichen. „Oft spreche ich mit Eltern, die aus Vohwinkel oder sogar Solingen hierher kommen.“

„Das ist wirklich ein toller Ort für Kinder, weil sie nicht nur auf den Spielgeräten, sondern auch im angrenzenden Wald spielen können“, erklärt Kuhn. Zu tun hat sie hier als Patin nicht viel, denn Müll oder Vandalismus gibt es hier so gut wie nicht. Doch sie weiß auch: So gut wie auf der Kaiserhöhe haben es die Kinder auf anderen Spielplätzen selten.

„Gerade in direkter Nähe zum Wohnort finden sich keine oder nur heruntergekommene Spielmöglichkeiten.“ Dabei seien weite Wege wie der zur Kaiserhöhe für die Kinder natürlich nicht allein zu bewältigen. Das weiß auch Tom Zimmermann, Spielplatzbeauftragter der Stadt Wuppertal. „Wir müssen natürlich Prioritäten setzen. Denn die Mittel sind sehr begrenzt.“ Seine Devise: Qualität vor Quantität.

Es sollen mehr hochwertige Flächen und ganze Begegnungspunkte für Stadtviertel entstehen wie zum Beispiel am Schusterplatz für den Ölberg. „Diese schönen und hoch frequentierten Plätze werden dann auch nicht so schnell vermüllt oder kaputt gemacht“, so Zimmermann.Viele kleinere Spielplätze mit maroden Geräten werden gar nicht mehr saniert. „Qualität und Nutzung sind so gering, dass es sich nicht lohnt“, so Zimmermann.

Stattdessen entstehen dort so genannte „Spiel- und Naturerfahrungsräume“. Natürlich auch aus der Geldnot heraus, räumt Zimmermann ein. „Andererseits gibt es in anderen Stadtteilen schöne Beispiele, wo sich Nachbarn zusammentun und sich überlegen, wie sie Flächen gestalten können. Beispielsweise am Dellbusch entsteht so ein Mehrgenerationenspielplatz. Solches Bürgerengagement ist auch in Elberfeld gefragt.“

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