Personalengpass: Die Stadt schließt die Bürgerbüros

Personal soll im Meldeamt helfen.

Bis zu sechs Stunden mussten Wuppertaler zuletzt im Einwohnermeldeamt auf die Bearbeitung ihrer Anliegen warten.

Bis zu sechs Stunden mussten Wuppertaler zuletzt im Einwohnermeldeamt auf die Bearbeitung ihrer Anliegen warten.

Foto: Uwe Schinkel

Wuppertal. Seit mehreren Wochen herrschen am und im Einwohnermeldeamt am Steinweg in Barmen belagerungsartige Zustände. Um die krankheitsbedingten Engpässe dort zu beheben, schließt die Stadt deshalb ab kommenden Montag die Bürgerbüros in Cronenberg, Langerfeld, Ronsdorf und Vohwinkel.

Der Clou: Das Personal soll am hoffnungslos überlasteten Meldeamt Steinweg helfen. Auf Stunden umgerechnet bringe die Schließung der Bürgerbüros etwa eine zusätzliche Stelle. Bis zu den Sommerferien ist die Schließung der Bürgerbüros geplant. Die Stadt rechnet damit, dass dann auch der Andrang im Meldeamt saisongemäß deutlich abflaut.

Der monatelange Personalnotstand am Steinweg ist längst zum Politikum geworden. So meldete sich am Donnerstag Marc Schulz, Fraktionsvorsitzender der Wuppertaler Grünen zu Wort. Sein Vorwurf: Die „massiven Probleme“ seien schon vor zwei Jahren angeprangert worden. Kurzfristiges „herumdoktern“ bringt laut Schulz nichts. Er fordert ein „wirksames Personalentwicklungskonzept“. Die Stadt hatte schon vor Wochen auf den Sparzwang und den damit verbundenen Personalmangel hingewiesen.

Die Stadt rät denen, die es mit ihren Ausweispapieren wirklich eilig haben, sehr früh am Morgen im Einwohnermeldeamt zu erscheinen, um einen tagesaktuellen Termin zu bekommen. Infos dazu gibt es unter der Telefonnummer 5630.

Unterdessen hat die SPD einen Vorschlag zur Entschärfung der Lage gemacht. Der Barmer Stadtverordnete Sedat Ugurmann will, dass die langen Wartezeiten zumindest sinnvoll genutzt werden können. Sein Vorschlag: Beträgt die Wartezeit nur noch 30 Minuten, könnten die Wartenden eine SMS-Kurznachricht auf ihr Handy erhalten. So bekämen sie wenigstens die Chance, während des Wartens andere Dinge zu erledigen. Ließe sich das mit der SMS-Nachricht nicht realisieren, könnten dem Stadtverordneten zufolge wenigstens die aktuell aufgerufenen Wartenummern im Internet einsehbar sein. tos/spa/kuk

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