Private Cannabis-Plantage geräumt: 34-Jähriger stellt sich

Drogenrazzia an der Winchenbachstraße: Kripo beschlagnahmt 76 Cannabis-Pflanzen. Verdächtiger bleibt auf freiem Fuß.

Barmen. Der Hinweis ging schon Ende September dieses Jahres bei der Kriminalpolizei ein. Am Mittwochmittag rückten die Rauschgiftfahnder dann zur Razzia aus. Und in einer Privatwohnung eines 34-Jährigen an der Winchenbachstraße in Barmen wurden sie prompt fündig. 76 Pflanzen der Sorte Cannabis Sativa fanden die Ermittler vor Ort.

In professioneller Art und Weise habe der Wohnungsinhaber seine „Plantage“ in zwei speziellen Zelten unter mehreren Lampen und einem Heizlüfter aufgezogen. Ein Teil der Pflanzen sei bereits einen halben Meter groß gewesen, hieß es am Mittwochabend.

Um nicht aufzufallen, habe der Plantagenbauer außerdem ein Gebläse installiert. Klar: Cannabis-Pflanzen geben einen verräterischen Geruch von sich. Mit seiner Abluftkonstruktion habe der Wohnungsinhaber verhindert, dass der Cannabis-Duft nach außen drang.

Der 34-Jährige war nicht zu Hause, als die Polizei bei ihm zur Durchsuchung antrat. Er erschien im Lauf des Tages in Begleitung seines Rechtsanwalts. Das ersparte dem Mann wahrscheinlich den Gang in die Untersuchungshaft. Von Fluchtgefahr geht die Staatsanwaltschaft jedenfalls nicht aus und beantragte erst gar keinen Haftbefehl. Nach WZ-Informationen hat der Mann einen festen Wohnsitz und geht arbeiten. Während des Termins bei der Kripo machte er von seinem Schweigerecht Gebrauch. Viel zu sagen gibt’s derzeit wohl ohnehin nicht. Die Beweislast scheint erdrückend zu sein: Die Pflanzen wurden allesamt beschlagnahmt samt des Plantageninventars. Nach den Fotos, die die Polizei herausgab, sind sie wohl noch nicht erntereif gewesen.

Sobald es für die Beweissicherung nicht mehr gebraucht wird, ist das Grünzeug laut Polizei ein Fall für die Müllverbrennungsanlage. Im Straßenverkauf hätte der Ernteertrag der am Mittwoch sichergestellten Pflanzen nach Schätzung der Drogenfahndung einen Gewinn von mehreren tausend Euro gebracht. Experten gehen davon aus, dass der 34-Jährige viel Geld in seine Plantage gesteckt hat. Allein die Stromkosten für den Rund-um-die-Uhr-Betrieb werden auf mehrere hundert Euro im Monat geschätzt.

Die Ermittlungen wegen Anbaus und Handels mit Cannabis dauern an.

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