Reizgas-Angriff: Medienprojekt setzt auf neue Zeugen

Die Staatsanwaltschaft soll überzeugt werden, die Ermittlungen zum Fall Cinemaxx wieder aufzunehmen.

Wuppertal. Am 30. November des vergangenen Jahres wurden im Cinemaxx-Foyer mehrere Besucher eines Aufklärungsfilms des Medienprojekts über Neonazis angegriffen. Reizgas wurde versprüht. Es gab mehrere Leichtverletzte. 15 Personen, die der Staatsschutz dem rechtsextremen Spektrum zurechnet, wurden vorübergehend festgenommen (die WZ berichtete). Ende September bestätigte die Staatsanwaltschaft auf WZ-Nachfrage, dass das Verfahren eingestellt worden ist. Man könne keinem der Verdächtigen — sie sollen vermummt gewesen sein — konkret eine strafbare Handlung zuordnen.

Jetzt kommt doch noch einmal Bewegung in den Fall. Wie die Staatsanwaltschaft bestätigt, hat das Medienprojekt über eine Rechtsanwältin angekündigt, mehrere Zeugen der Reizgas-Attacke namentlich benennen zu können. Am Donnerstag gab es ein entsprechendes Gespräch zwischen der Anwältin und dem zuständigen Oberstaatsanwalt.

Seitens der Ermittlungsbehörde hieß es am Freitag, man werde jede Art von neuen Beweismitteln prüfen und dann entscheiden, ob die Ermittlungen — unter anderem wegen Landfriedensbruchs — wieder aufgenommen werden. Eine zeitliche Frist für die Vorlage der Zeugenliste gibt es nicht.

Wie die WZ berichtete, waren nach dem Reizgas-Überfall im Cinemaxx mehrere Personen vorübergehend festgenommen worden, die seitens der Polizei der neuen Neonaziszene in Vohwinkel zugerechnet werden.

Bei Wiederaufnahme der Ermittlungen könnte der Cinemaxx-Fall für das Verfahren zur Prügelei von Neonazis mit Personen des linken Spektrums am Vohwinkel-Wochenende eine zusätzliche Bedeutung bekommen. Wie berichtet, wird im Vohwinkeler Fall unter anderem gegen einen 26-Jährigen wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung ermittelt. Der Mann gehörte auch zu den Cinemaxx-Verdächtigen.

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