Schwebebahn-Verkauf bringt den Stadtwerken 2,5 Millionen im Jahr

Mit dem Handel soll der defizitäre Nahverkehr gestärkt werden.

Wuppertal. Die Nachricht, dass die Stadtwerke die Schwebebahn (bis auf die Wagen) für 130 Millionen Euro an die Stadt verkaufen wollen, hatte am Wochenende für Aufregung gesorgt. Aus diesem Grund klärten Kämmerer Johannes Slawig und Stadtwerke-Chef Andreas Feicht gestern darüber auf, weshalb sie den Handel überhaupt eingefädelt haben. Hier die Antworten auf die wichtigsten Fragen:

Was bringt den Stadtwerken der Verkauf?

Die WSW sparen damit etwa 2,5 Millionen Euro im Jahr.

Warum?

Die Stadtwerke müssen für einen Kredit derzeit etwa 3,8 Prozent Zinsen zahlen. Die Stadt Wuppertal erheblich weniger. Zudem darf die Stadt das sanierte Schwebebahngerüst auf 60 Jahre gestreckt abschreiben, die Stadtwerke nur über etwa 40 Jahre. Das verringert die jährlichen Abschreibungsraten.

Wer finanziert den Kredit in Höhe von 130 Millionen Euro, den die Stadt aufnehmen muss?

Die Stadtwerke über ihre jährliche Pacht, die sie an die Stadt bezahlen. Steigen die Zinsen, steigt auch die Pacht der Stadtwerke. Die Stadtwerke bleiben auch in Zukunft der Betreiber der Schwebebahn.

Was geschieht mit den 2,5 Millionen Euro?

Die werden laut Andreas Feicht dazu benutzt, um Kredite der Stadtwerke (WSW Mobil) zu tilgen. Die Schwebebahn verursacht derzeit ein jährliches Defizit in Höhe von etwa 20 Millionen Euro. Ohne diesen Finanzierungstrick würde das Defizit auf etwa 23- bis 24 Millionen Euro im jahr steigen.

Ist das überhaupt erlaubt?

Ja, die Kommunalaufsicht hat auch schon zugestimmt, dass die Stadt weitere 130 Millionen Euro an Krediten aufnimmt. Auch das Land NRW ist informiert.

Warum 130 Millionen Euro als Kaufpreis?

Das ist die Schwebebahn-infrastruktur heute wert. Für 590 Millionen Euro wurde sie saniert, weitere 120 Millionen Euro kosten die Wagen, die aber bei den WSW bleiben. Von den 590 Millionen Euro müssen die Zuschüsse zur Sanierung und getätigte Abschreibungen abgezogen werden. Dann bleiben 130 Millionen Euro übrig.

Was ändert sich für die Passagiere der Schwebebahn?

Nichts, sagen Slawig und Feicht. Der Wuppertaler würden den Verkauf gar nicht bemerken.

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