B 7-Sperrung: Tag eins ist geschafft

Die meisten Wuppertaler waren gut vorbereitet. Am Wall muss eventuell nachgebessert werden.

 Am Wall ist jetzt für Busse der Zweirichtungsverkehr eingerichtet. Hier mischten sich Montag auch noch viele Privatwagen unter Busse und Taxis.

Am Wall ist jetzt für Busse der Zweirichtungsverkehr eingerichtet. Hier mischten sich Montag auch noch viele Privatwagen unter Busse und Taxis.

Foto: Schinkel

Wuppertal. Aufbruchstimmung oder Abbruchstimmung? Diese Frage hat viele Wuppertaler schon im Vorfeld der Sperrung der B 7 bewegt. Und Montag gab es dann kaum noch ein anderes Thema, denn rund um den Döppersberg hat tatsächlich ein neues Kapitel in der Stadtgeschichte begonnen. Nichts mehr wird in Elberfeld so sein, wie es viele ältere Wuppertaler seit den 1950er Jahren kennen, als der Döppersberg gebaut wurde. Zuerst wird in den kommenden Tagen der Bus-Überflieger fallen. Montag wurden zur Vorbereitung des Abbruchs Bäume gefällt.

B 7-Sperrung: Tag eins ist geschafft
Foto: Schinkel

In der Fußgängerzone herrschte durchweg Aufbruchstimmung. Das Leben auf dem Wall wirkte lebendiger denn je, auch wenn es zuweilen hektischer als von den Planern gewünscht zuging, weil sich etliche Privatwagen unter die Busse mischten. Darunter waren auch zahlreiche auswärtige Fahrer, die offensichtlich ihrem Navigationsgerät gefolgt waren und sich im Gestrüpp der Umleitungen verloren hatten.

B 7-Sperrung: Tag eins ist geschafft
Foto: Jens Loewen

Gegen die Durchfahrt des Walls gibt es rechtlich keine Handhabe, denn sie ist laut Beschilderung für „Anliefer frei“. Und da der Begriff Anliegen weit gefasst ist, griff die Polizei auch nicht ein. „Wir wollen das noch einige Tage beobachten. Der Wall sollte aber den Bussen und Taxis vorbehalten bleiben“, sagt Stadtsprecherin Ulrike Schmidt-Keßler und appelliert an das Verständnis der Autofahrer.

Einen weiteren neuralgischen Punkt hat die Stadt am Robert-Daum-Platz ausgemacht. Der Verkehr in Richtung Briller Straße und Tannenbergstraße hat dort stark zugenommen. Die Polizei zog am Tag eins der B 7-Sperrung ein optimistisches Fazit. Ernst Adam, Leiter der Direktion Verkehr der Kreispolizeibehörde Wuppertal, konstatiert allerdings: „Die meisten Autofahrer haben die Umfahrungsstrecken noch nicht angenommen.“ Vieles sei Gewöhnungssache.

Als Problemzone hat Adam den ehemaligen Kreisel an der Steinbecker Meile ausgemacht. Dort gibt es bekanntlich eine Ampelschaltung. Und prompt staute sich dort der Verkehr — bis weit hinter den Robert-Daum-Platz. Man werde sich mit den städtischen Verkehrslenkern über die Ampelschaltung unterhalten, kündigte Adam an. In dieser Woche soll es zudem eine Rundfahrt geben, bei der auch Beschilderungen auf den Prüfstand kommen. Adam: „An manchen Stellen ist es sicher sinnvoll, mit Blinklichtern auf die neue Verkehrsführung und Änderungen hinzuweisen — aber nicht überall.“

Wuppertals oberster Verkehrspolizist hat festgestellt, dass manche Autofahrer bis auf den letzten Meter testen, wie weit sie noch fahren dürfen. Diese Versuche endeten Montag vor allem am Behelfsbusbahnhof Ohligsmühle mit stauträchtigen Wendemanövern. Adam hofft auf den Lerneffekt.

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