Die WZ testet die Baustellen-Infos

Besonders beim Planer für Ausweichrouten ist noch deutlich Luft nach oben vorhanden.

Die WZ testet die Baustellen-Infos
Foto: Screenshot

Wuppertal. Die neue Website www.doeppersberg.info soll den Döppersberg interaktiv machen. Im Gegensatz zu der nüchtern-fachlichen www.doeppersberg.de soll sie die Informationen spielerisch nah am Menschen vermitteln. Das funktioniert auf einigen Ebenen gut, auf anderen muss die Stadt aber noch deutlich nachbessern, wenn es einen richtigen Nutzen bieten soll.

Gelungen ist eindeutig der Interaktive Rundgang (http://doeppersberg.info/baustelle/interaktiver-rundgang/), auch wenn es dafür einen starken Rechner oder viel Geduld braucht. Wie in einem Videospiel kann man den neuen Döppersberg in einer groben Darstellung kennenlernen. Mit den Pfeiltasten steuert man die Kamera über den Platz, kann bis zur Schwebebahn laufen.

Die Verhältnisse stimmen, architektonisch bleibt das Spiel aber ungenau. „Ob die Stützen des Busbahnhof-Daches wirklich so aussehen werden, steht noch nicht fest“, sagte Döppersberg-Kommunikator Johannes Busmann bei der Vorstellung der Website.

Viel Wert legte Busmann auf den Routenplaner der Website. Nutzer können per Mauslick einen Start- und Zielort grob per Stadtteil festlegen und bekommen dann einen Routenplan. Hunderte Datensätze hat die Stadt dafür erarbeitet und hochgeladen. Aber nicht jede Verbindung kann heruntergeladen werden.

Die Stadt gibt ihre Empfehlung als die „effizienteste“ Lösung an. Das bedeutet Umleitungen, die für Ortsunkundige eben nicht immer so erscheinen. Unser Leser Heinz Dieter Mück probierte die Route 727 von Westende nach Barmen aus — die über Lichtscheid und die Obere Lichtenplatzer Straße führte. „Soll das etwa eine ernstzunehmende Hilfe sein?“ kritisierte Mück in einer Email.

Über die Effizienz lässt sich streiten. Nicht aber über die Benutzerfreundlichkeit: Die ist schlecht. Die Umleitungsempfehlung kommt als PDF, lässt sich auf Papier ausdrucken. Ortskundige können sich den Plan zumindest in etwa merken. Aber wer will mit Papier auf dem Lenkrad durch das Verkehrschaos? Eine Lösung, die ein Navigations-Gerät oder eine App interpretieren kann, wäre deutlich praktischer.

Bequem ist der Besuch der Seite aktuell nur per Computer — die Seite ist nicht für Handys optimiert. Das heißt: Die kleine Schrift zwingt zum Zoomen und Fingerwischen, um die relevante Information zu finden. Die Routenempfehlungen sind rund 3,5 Megabyte groß, ohne großen Datentarif kann das Runterladen zur Kosten- oder Wartefalle werden. Dafür ist der Stadtplan immerhin gut zu lesen — mit Zoom und wischen. Aber schon bei der Vorstellung versprach Busmann eine App, die auf Smartphones die Informationen optimiert anbieten soll.

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