Junior-Uni erhält gute Noten von der Bergischen Universität

Seit 2008 erforschen Wissenschaftler der Uni die Entwicklung und Bedeutung der Bildungseinrichtung für Kinder.

Wuppertal. Die Wuppertaler Junior-Uni hat bei ihrer Gründung 2008 ganz neue Wege eingeschlagen, um Kindern und Jugendlichen im Alter von 4 bis 20 Jahren Spaß am Lernen und an den Wissenschaften zu vermitteln. Dass es die richtigen Wege gewesen sind, wird den Organisatoren der Junior-Uni in einem Forschungsbericht der Bergischen Universität bescheinigt.

Professorin Kerstin Schneider und die Diplom-Ökonomin Anna Makles ziehen in ihrem Bericht eine positive Zwischenbilanz. Sie legten keinen Abschlussbericht vor, denn weitere Untersuchungen werden in den kommenden drei Jahren folgen. Positiv ist aus Sicht der Wissenschaftlerinnen, dass bei der Junior-Uni (ausgewertet wurden Daten bis Februar 2012) 65 Prozent aller Anmeldungen auf Kurse für 4 bis 10-Jährige entfallen, bei 20 Prozent der Anmeldungen sind die Kinder fünf Jahre alt.

„Gerade bei kleinen Kindern ergeben sich die höchsten Bildungserträge. Das ist hervorragend gelungen“, erklärt Professorin Kerstin Schneider. Die Schulfähigkeit der jüngsten Teilnehmer dieser Kurse steige erkennbar, und ihr Lernvorsprung entspreche zwei zusätzlichen Monaten im Kindergarten. Im Idealfall machen sich diese Lernimpulse aber nicht nur im Vorschulalter, sondern in der gesamten weiteren Ausbildung eines Kindes bemerkbar.

Mit einem Vorurteil räumt die Studie auf: So wird nachgewiesen, dass die Junior-Uni keine Eliten fördert, sondern auch Kinder und Jugendliche aus Migrantenfamilien und sogenannten bildungsfernen Haushalten anzieht. 27 Prozent der erfassten Teilnehmer wachsen zweisprachig auf. 13 Prozent leben in einem Haushalt, der über weniger als 25 Bücher verfügt — diese Zahl wird für den internationalen Vergleich der Lesekompetenz herangezogen.

Insgesamt wurden zwei Drittel der Kursplätze von Jungen belegt. Der Junior-Uni ist es offensichtlich gelungen, mit attraktiven Kursen in den Naturwissenschaften, der Mathematik sowie zur Technik und Informatik Jungs von ihren Computern loszueisen. Nur bei den Jungen aus Migrantenfamilien gibt es noch einen größeren Nachholbedarf.

„Wir entwickeln uns zu einem Sportverein für Wissensvermittlung“, sagt Ernst-Andreas Ziegler, Geschäftsführer der Junior-Uni. Und wie beim Sport gehöre auch beim Lernen der Spaß dazu.

70 Prozent der Kursteilnehmer stammen aus Wuppertal, ein Drittel kommt aus dem näheren Einzugsbereich Barmen und Oberbarmen — was für die Standortwahl spricht. Im Herbst wird der Neubau am Brögel bezogen. „Die Junior-Uni ist zum Wachstum verdammt“, zog Lambert T. Koch, Rektor der Bergischen Universität, angesichts der Erfolgsbilanz schmunzelnd Bilanz.

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