So haben Krawallmacher den WSV im Griff

offen gesagt

Ausgerechnet am Tag, als der Wuppertaler SV in der Fußball-Oberliga erstmals in dieser Saison Platz eins erklimmt, spucken ihm einige der eigenen Anhänger in die Suppe. Genauso bedenklich wie das Verhalten der Zündler von Homberg ist allerdings das Verhalten von Anhängern und sogar einiger WSV-Funktionäre, die stattdessen den Polizei-Einsatz kritisierten und den sportlichen Erfolg neben dem Bericht über die Ausschreitungen nicht genügend gewürdigt sahen.

Wie bitte? Ausgerechnet in Homberg, wo in der vergangenen Saison durch einen Böllerwurf eines so genannten Fans ein Linienrichter verletzt und das Spiel abgebrochen wurde, fühlen sich Chaoten vor der Partie bemüßigt, mehr als 1000 Grad heiße, streng verbotene Leuchtkörper zu zünden, um den 13. Geburtstag ihrer Fangruppierung zu feiern. Ausgerechnet vor dem Spiel, das das letzte einer „Bewährungsphase“ für den WSV gewesen war.

Bedarf es eines eindeutigeren Beweises dafür, dass da einige ihren Egoismus über das Wohl des „ach so gefeierten“ Vereins stellen, dem nun die nächste Geldstrafe ins Haus steht?

Der WSV muss aufpassen, solchen Leuten nicht auch noch durch Anbiederung den roten Teppich auszurollen, wie das etwa Vorstand Achim Weber mit der eindringlichen Bitte an die Ultras getan hat, doch ihren Heimspielboykott aufzuheben, um wieder für Stimmung zu sorgen.

Gut, dass der Verein für seine Fans eintritt und auch für eine Lockerung der Stadionordnung. Da machen viele beim WSV hinter den Kulissen eine tolle Arbeit, die auch beispielgebend für andere Vereine sein kann. Beispielgebend sind auch teilweise die tollen Choreografien der Ultra-Fangruppe. Doch wenn sie immer wieder Leute deckt, die sich nicht an Regeln halten und andere Stadionbesucher gefährden, dann muss man den Kurs gegenüber ihnen überdenken. Sonst liefert sich die Vereinsführung auf Gedeih und Verderb den Fans in der Kurve aus und wird auch der großen Menge der Anhänger nicht gerecht, die ihren Verein friedlich unterstützen.

Das könnte dann auch ein sportlicher Aufstieg, den dem WSV ganz Wuppertal gönnt, nicht überdecken.

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