Die lieben Nachbarn

W.Zetti hätte es wissen müssen. Schließlich ist es ihm nicht zum ersten Mal passiert. Aber wer schöpft schon von vorneherein Verdacht? Und weil W.Zetti ein gutgläubiger Zeitgenosse ist, war er (mal wieder) ahnungslos.

Auf gut Deutsch gesagt: Glaube keinem Zugreisenden, der Französisch spricht. Drei Stunden lang saß ihm im Thalys ein sympathisches älteres französisches Paar gegenüber, das mit W.Zetti freundliche Blicke austauschte — mehr nicht. Als es ans Abschiednehmen und Aussteigen ging, sprachen die Sitznachbarn W.Zetti plötzlich an — auf Deutsch. W.Zetti war sprachlos — und überlegte mit Schweißperlen auf der Stirn, was er in den vergangenen Stunden so alles erzählt hatte. Nichts Schlimmes und nichts, was die französische Seele hätte kränken können. Trotzdem: Beim nächsten Mal wird er von vorneherein hellhörig sein.

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