Ganz unbürokratisch

Nein, eine ganz so tolle Presse hat die Stadtverwaltung in jüngster Zeit ja nicht. Umso beklommener war W.Zetti, als er jüngst dringend von einer städtischen Dienststelle ein Formular brauchte.

Er hechelte gen Elberfeld, kam aber dank des täglichen Stau-Tsunamis erst nach Ende der Öffnungszeiten fürs Publikum auf dem Amt an. Was nun? In den auf den Fluren herumstehenden Ständern war das dringend benötigte Papier nicht zu haben. Doch da! Hinter der Milchglasscheibe eines Büros regte sich noch etwas! Einfach klopfen? Und enden wie der arme Mensch in Reinhard Meys Song vom „Antrag auf Erteilung eines Antragsformulars“, der am Ende von lethargisch-unfähigen Beamten in einen Nervenzusammenbruch getrieben wird? Trotz aller Angst vor dem Amtsschimmel überwand sich W.Zetti und pochte an die Tür. Und siehe da: Hinter selbiger befand sich eine freundliche Dame, die, obwohl mit der Bearbeitung klafterhoher Aktenberge beschäftigt, W.Zetti ganz ohne Murren das benötigte Formular raussuchte. DAS ist mal Bürgerservice, dachte sich W.Zetti — und zog mit der Überzeugung von dannen, dass die Damen und Herren gar nicht so schlimm sind, wie man immer meint. . .

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