Für die Börse geht’s ums Überleben

Ohne Zuschuss der Stadt droht das Aus.

Wuppertal. Am Freitag wird es wieder rappelvoll in der Börse, wenn drei Wuppertaler Gymnasien im Wettstreit um ein Preisgeld gegeneinander antreten. Sie zählen zu den jährlich knapp 70 000 Nutzern der Einrichtung an der Wolkenburg, die eines der ältesten und größten soziokulturellen Zentren Deutschlands ist. Erste Solidaritätsbekundungen trafen schon am Donnerstag ein, unmittelbar nachdem die Nachricht vom Streichen des Zuschusses die Runde machte.

178 000 Euro städtischen Zuschuss erhält die Börse nach Angaben von Geschäftsführerin Petra Lückerath tatsächlich. Denn die 12 000 Euro Investitionszuschuss seien zuletzt ohnehin nicht mehr geflossen. Mit dieser Förderung macht die Börse einen Umsatz von rund 800 000 Euro, ist stark mit anderen Kulturveranstaltern vernetzt, beschäftigt sechs Mitarbeiter, bildet aus und gibt Aufträge an die heimische Wirtschaft.

Sommertanz, Junges Börsenensemble, Seniorentheater Rauhreif, "Kultur für alle": Es gibt Gründe dafür, dass die Börse mit ihren Projekten als eines von sechs solcher Zentren eine Landesförderung über drei Jahre erhält. Und auch der Umbau des Hauses im Jahr 1998 wurde mit Landesmitteln unterstützt.

Wird der städtische Zuschuss gestrichen, ist wohl spätestens Ende 2011 Schluss, so Petra Lückerath. Dann dürfte es auch in musikalischer Hinsicht ruhiger werden in Wuppertal. Denn die Börse ist Mitglied der Veranstaltergemeinschaft "bowl". Die holt Größen wie Boss Hoss, Barclay James Harvest oder Jennifer Rostock ins Tal und auf die Waldbühne - und teilt sich das Risiko. Eines, das für die verbliebenen Akteure zu groß werden kann.

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