Sparkassen-Überfälle geklärt: Zeuge bekommt 2500 Euro

Mann gesteht Überfälle am Islandufer, am Rolingswerth und in Mönchengladbach.

Wuppertal. Der Besuch der Sparkasse am Islandufer am vergangenen Freitag hat sich für einen Wuppertaler gelohnt. Wie berichtet, hatte der Mann gegen 14 Uhr zufällig den Überfall auf die Hauptstelle beobachtet und die Verfolgung des Täters aufgenommen. Der wurde wenig später am Laurentiusplatz festgenommen. Gestern Nachmittag bestätigte die Sparkasse, dass der hilfreiche Zeuge eine Belohnung erhält: 2500 Euro.

Mit der Festnahme jenes 43 Jahre alten Mannes aus Meerbusch hat die Kripo eine Serie von drei Sparkassen-Überfällen geklärt. Der wegen diverser Betrügereien und Körperverletzung vorbestrafte 43-Jährige soll gestanden haben, am Freitag die Hauptstelle am Islandufer, am 2. Oktober die Hauptstelle am Rolingswerth in Barmen und am 10. November 2011 die Sparkassen-Hauptstelle in der Mönchengladbacher Innenstadt überfallen zu haben. Mehr als 10 000 Euro habe der Mann dabei erbeutet, hieß es.

Nach der Trennung von seiner Frau soll der geständige Serientäter zuletzt ohne festen Wohnsitz gewesen sein. Wie die WZ erfuhr, war er arbeitslos, bekam keine staatliche Unterstützung. Beim Zugriff am Freitag hatte der Mann lediglich das Geld aus dem Überfall wenige Minuten vorher bei sich. Jetzt befindet sich in U-Haft. Ihm droht eine mehrjährige Haftstrafe.

Wie berichtet, war schon am Freitag abzusehen, dass der Mann auch für den Überfall am Rolingswerth in Frage kommt. Die Bilder aus der Überwachungskamera der Sparkasse ließen kaum Zweifel an der Täterschaft. Und auch die seinerzeit beim Überfall in Mönchengladbach veröffentlichten Bilder zeigen große Ähnlichkeit mit dem 43-Jährigen. Dessen Masche war immer gleich. Erst kundschaftete er den Tatort aus. In Mönchengladbach beispielsweise war er eineinhalb Stunden beziehungsweise eine Stunde vor dem Überfall bereits zweimal in der Filiale am Bismarckplatz gewesen.

In allen drei Fällen habe der Täter an der Kasse wortlos Zettel vorgelegt. Am Islandufer stand darauf geschrieben: „Achtung Überfall. Keinen Knopf drücken. Waffe ist in der Jacke. Nur große Scheine.“ Dann habe er seine Waffe beziehungsweise ihren Griff gezeigt. Zumindest für den Überfall am Islandufer steht fest: Es handelte sich um eine Spielzeugpistole. Sie wurde ebenso sichergestellt, wie der Zettel und natürlich die Beute.

Von dem Geld, das der Mann aus Meerbusch am Rolingswerth in Barmen und in Mönchengladbach erbeutet hat, ist wohl nichts übrig geblieben. Derzeit gehen die Fahnder jedenfalls davon aus, dass der 43-Jährige damit unter anderem Schulden beglichen hat.

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