Ein Olympia-Jahr mit vielen Dellen
Spitzensport in Wuppertal weiter auf dem Rückzug
Olympische Jahre sind im Sport stets etwas ganz Besonderes, und ein bisschen vom Glanz aus London strahlte 2012 durch die Schwimmer Sarah Poewe und Christian vom Lehn, die Funktionäre Jens Kahl (Kanu) und Peter Frese (Judo) sowie die Paralympics-Teilnehmer auch auf Wuppertal ab. Das konnte aber nicht überdecken, dass es ein schlechtes Jahr für den Spitzensport in der Stadt l war. Das olympische Motto „Dabeisein ist alles“, gilt für Wuppertal in kaum noch einer Kernsportart.
Dafür gibt es vielfältige Gründe. Einer sticht aber hervor. Immer häufiger fehlt die wirtschaftliche Basis, aber auch die ideelle Unterstützung, um Größeres auf die Beine stellen zu können. Rühmliche Ausnahme waren die Handballer des BHC, die dem Publikum trotz des Erstliga-Abstiegs viel Freude gemacht haben. Doch auch die skandalfreien BHC-Löwen müssen um ihr Budget hart kämpfen, zumal sie, anders als viele Konkurrenten nicht von städtischen Töchtern unterstützt werden. Dass mag in einer Stadt, die wirtschaftlich am Boden liegt nicht verwundern, irritiert mit Blick auf Nachbarstädte, wie etwa Essen, aber doch.
Die Finanzkrise entbindet Politiker und Verwaltungsleute nicht vom Auftrag, auch einmal Visionen und Lösungen abseits der ausgetretenen Pfade zu entwickeln. Beim Breitensport haben sie das mit Hallensanierungen, Kunstrasenplätzen und kostenfreier Sportstättennutzung ja auch hinbekommen.
Die Vorbildwirkung des Spitzen- auf den Breitensport, die Nachwuchs- und Imageförderung wird in Wuppertal unterschätzt — auch bei Unternehmen. Wenn es „oben“ nichts mehr gibt, ist es zu spät, das zu erkennen.
Das soll die tolle Arbeit, die an vielen „kleineren“ Stellen der Sportszene geleistet wird, nicht schmälern. Und so sei zum Schluss stellvertretend an das „Häufchen“ der WSV-Leichtathleten, die endlich auch auf breiteren Front wieder aufstrebende Basketball-Szene, Fußball-Oberliga-Aufsteiger Cronenberger SC oder die Dauerbrenner RSC Cronenberg oder die Tanz-Abteilung des ASV erinnert. Bitte weiter so!
