Barmer TC: Tennisfeuerwerk „dahoam“ bei 70. Bergischen Meisterschaften

70. Bergische Meisterschaften beim Barmer TC übertrafen die hohen Erwartungen noch.

Wuppertal. „Dahoam“, nämlich wie früher beim Barmer TC oben am Toelleturm, fanden die 70. Bergischen Tennismeisterschaften statt. Und sie wurden begleitet von weit mehr als 1000 Zuschauern während der Turnierwoche, die am Samstag mit den Finalspielen einen ihrer Höhepunkte fand. Einen anderen, beziehungsweise zwei hatte es am Vorabend gegeben, als sich Jörn Harmus (BWE) und Drei-Satz-Sieger Jörg Schüller bei den Herren 30 das wohl spektakulärste Match geliefert hatten, und als es nach Einbruch der Dunkelheit ein beeindruckendes Höhenfeuerwerk gab.

Am Samstagmittag um 12.00 Uhr ging es nahtlos weiter mit den Spitzenleistungen, wie den großartigen Auftritten der Seriensieger Sylvia Hüttemann (WTC) bei den Damen 40 oder Peter König (Grün-Weiß Elberfeld) bei den Herren 65.

Doch richtig spektakulär wurde es beim vorgezogenen Herren-Doppel zwischen den jungen Bastian Glimpel (Gold-Weiß)/Alexander Kerber (SV Bayer) auf der einen und den Routiniers Mathias Huning (SVBayer)/Matthias Schramm (BWE) auf der anderen Seite. Es wurde eine dreistündige Hitzeschlacht, bei der der eher filigrane Kerber mit knallharten Aufschlägen erste Zeichen setzte und Zuschauer und Gegner mit begeisternden Aktionen überraschte. 6:4 führten die Twens gegen Schramm (31) und Huning (42), die im zweiten Satz dann aber alle Register zogen.

6:2 hieß es dort für die Topfavoriten, womit das Finale-Furioso bevorstand. Super-Reflexe, Lobs, Passierschläge und knisternde Spannung gab es im dritten Satz bis zum 6:6, ehe dann der Tiebreak mit 7:1 für die Routiniers endete. „Ich bin ziemlich kaputt“, gab Matthias Schramm anschließend zu. Und er hatte noch das Einzel bei den Herren 30 vor der Brust, in dem der Gegner Jörg Schüller (SV Bayer) hieß.

Doch mit dem Rückenwind des Doppel-Erfolges ließ Schramm am späten Nachmittag nichts anbrennen und gewann klarer als erwartet 6:1, 6:1. Ebenso wie Peter König, der mit Egon Eldring auch das Senioren-Doppel gewann, wurde Schramm damit zweifacher Bergischer Meister.

Mit Bastian Glimpel (Gold-Weiß), der das Herren-Einzel der offenen Klasse gegen Nicolas Taprogge (Stadtwald Hilden) bestreiten musste, hatte noch ein weiterer Akteur am Finaltag die doppelte Belastung. Linkshänder Taprogge hämmerte Glimpel seine Aufschläge im ersten Satz so um die Ohren, dass der nur ungläubig staunen konnte.

Tennis wurde nur gespielt, wenn Glimpel servierte und sich die Punkte mühsam erkämpfte. 6:4 für Taprogge im ersten, 6:4 auch im zweiten Satz, obwohl Glimpel nun besser eingestellt war und sehr häufig erfolgreich antworten konnte. „Nach dem strapaziösen Doppel war ich müde im Kopf. Aber das soll nicht die Leistung meines Gegners schmälern“, erkannte Glimpel nachher die Überlegenheit des 22 Jahre alten Hildeners an.

Auch in der offenen Damenklasse, in der A- und der B-Runde gewannen die Gäste. Rechtsanwältin Melanie Muhsal fand im Finale gegen die ein Jahrzehnt jüngere Schülerin Stefanie Dähne (GW Langenfeld) zunächst keine Einstellung. Sie unterlag 3:6 und konnte auch einen erheblichen Leistungsaufschwung im zweiten Satz nur zu einem 5:7 nutzen.

Die 14 Jahre alte Amelie Voßgätter (Tochter von Stephanie) von Grün-Weiß Langenfeld zeigte gegen die ebenfalls starke Alessia Niermann (Bayer) eine imponierende Leistung und gewann die B-Runde 7:6 und 6:4.

Nicht nur Lob gab es für Gastgeber Barmer TC um die Vorsitzende Anke Hartmann, sondern auch drei sportliche Titel durch Moritz Poswiat in der Herren-B-Runde, Gaby Hermes Bocks bei den Damen 50-60 und Axel Kurz bei den Herren 45. Die „Bergischen „dahoam“ — eine Entscheidung, zu der man dem Vorstand des Bezirks 4 mit Charly Happe an der Spitze — nur gratulieren konnte.

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