Damen-Basketballerinnnen des VSTV mit Derby-Schwung

Vor 300 Zuschauern besiegen die Vohwinkelerinnen Herausforderer BTV auswärts mit 61:53.

Wuppertal. 300 Zuschauer bei einem Damen-Basketball-Spiel: das hat es in Wuppertal wohl seit den glorreichen Zeiten des BTV nicht mehr gegeben. So viele kamen am Samstagabend in die Heckinghauser Halle, um sich das Derby zwischen Aufsteiger Barmer TV und Regionalliga-Platzhirsch Vohwinkeler STV anzuschauen. Angestachelt dadurch waren offenbar vor allem die Gäste, die ihrer Favoritenrolle lange Zeit voll gerecht wurden und am Ende mit 61:53 knapper gewannen, als es der Spielverlauf wiedergab.

„Erstaunlich viel los hier. Da ist auf jeden Fall Potenzial“, staunte auch Bernd Motte, der die BTV-Damen einst als Trainer an die deutsche und sogar die europäische Spitze geführt hatte und neben seiner damaligen Spielerin Martina Kehrenberg aus dem treuen BTV-Anhang das Spiel verfolgte. Motte war allerdings nicht vorrangig deshalb gekommen, um seinen alten Verein zu sehen, sondern seine Tochter Debby, die seit Jahren für den VSTV auf Korbjagd geht.

Sie und ihre Mannschaftskolleginnen dämpften die anfänglich lautstarken „Let’s go Barmen“-Rufe sehr zur Freunde des mitgereisten VSTV-Anhangs gleich dadurch, dass sie die Anfangsnervosität der jungen Barmerinnen nutzten. Während der BTV zunächst nur durch den starken Neuzugang Nicole Egert traf und vielfach zu überhastet abschloss, spielten die Gäste überlegt und erfolgreich.

Klasse, wie sicher Spielmacherin Maike Westphal ihre Punkte machte. Abgeklärt, wie die Vohwinkelerinnen die Größenvorteile, die der BTV durch seine junge Centerspielerin Leonie Bleker und Melanie Duhr hatte, durch aggressive Deckung und schnelle Gegenangriffe kompensierte.

„Wir haben das Spiel von der Freiwurflinie verloren“, sagte nachher BTV-Trainer Sascha Bornschein angesichts einer mäßigen Quote von 18 Treffern bei 36 Versuchen. Das war allerdings nur die halbe Wahrheit, denn erstens war auch die Quote der Vohwinkelerinnen (19 von 33) nicht viel besser und zweitens gelang es dem BTV erst im letzten Viertel, die früh gespielte Ganzfeld-Presse auch mit eigenen Treffern zu nutzen. Bis dahin hatte der VSTV, angeführt von der starken Meike Malz (kaum zu glauben, dass sie schon 39 Jahre alt ist), immer eine Antwort parat gehabt. Mehrfach traf sie just vor Ablauf der 24 Angriffssekunden.

Im letzten Viertel zeigte der BTV dann gegen die nachlassenden Vohwinkelerinnen, was an diesem Tag vielleicht möglich gewesen wäre. Von 19 auf sieben Punkte (47:54) schmolz der Rückstand. Doch obwohl die Gäste in der Schlussphase noch die wie immer kampfstarke Susanne Thiel und Maike Westphal nach dem fünften Foul verloren, brachten sie den Sieg letztlich sicher über die Zeit.

„Wir haben noch zu viel Respekt in der Regionalliga“, bedauerte BTV-Kapitän Jessica Welberg, lobte aber auch die Klasse des Gegners. Von dem gab es Komplimente zurück. „Wir sind natürlich ein ganzes Stück älter und haben unser Ding gespielt, aber der BTV hat eine gute Mannschaft mit einigen starken Spielerinnen, denen die Zukunft gehört“, sagte Maike Malz. Das Strahlen hatte sie auch nach dem Anpfiff noch in den Augen: „So eine volle Halle ist immer gut.“

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