Die Titans betreten Neuland

Der abgestiegene Erstligist will völlig neu formiert die „Wundertüte“ 2. Liga aufrollen.

Wuppertal. Was auf die A!B!C Titans Bergisch Land in der kommenden Saison zukommen wird, weiß Georg Grozer noch nicht so genau. Die Zweite Liga Nord ist auch für ihn eine große Unbekannte. Vereine mit provinziellen Namen, von denen es kaum Videomaterial gibt und die öfter mal das spielende Personal wechseln — für Trainer von ambitionierten Vereinen, die wieder nach oben wollen, ein unbefriedigender Zustand.

Als Erstliga-Absteiger müssen sich die Titans durch dieses Dickicht des Liga-Neulands kämpfen, um wieder wahrgenommen zu werden. „Man kann in dieser Liga schnell auf die Schnauze fallen. Weil wir wenig über die anderen Teams wissen, müssen wir uns vor allem auf uns selbst konzentrieren“, sagt Grozer.

Vom Kader des abgestiegenen Erstligisten sind mit Peter Lyck, Toni Mesters und Julian Stuhlmann nur drei Spieler übrig. Hinzu kommt zwar offiziell noch Ilja Wiederschein, doch der soll laut Grozer nur dann zum Einsatz kommen, wenn „schwere Spiele anstehen“. Mit dem Polen Michal Kotas hofft er, diese Position ohnehin gut besetzt zu haben. Im Gegensatz zu dem Kader, der sich bereits seit 1. August auf die neue Saison vorbereitet, ist Wiederschein erst kürzlich ins Training eingestiegen, wird generell nur einmal die Woche trainieren.

Das gilt auch für Sportdirektor Lars Dinglinger, der weiter in der Kaderliste geführt, aber eher den Status des „Feierabendprofis“ haben dürfte. Auf seiner Position Mittelblock haben die Titans mit Toni Mester, dem Dänen Daniel Thomsen (zurzeit noch mit dem Nationalteam unterwegs) und dem Kanadier Tony Zylstra ohnehin keinen Mangel. Auch für Annahme/Außen bieten sich gleich vier Spieler aus dem nun 13 Mann starken Kader an.

Im Gegensatz zur ersten Liga wird bei den Titans nur noch abends trainiert. „Das ist aber auch das Einzige, was sich geändert hat. Wir trainieren weiterhin unter Profibedingungen“, versichert Grozer.

Angesichts der weitestgehend unbekannten Konkurrenz hält sich der gebürtige Ungar mit Saisonprognosen zurück. Natürlich heißt das Ziel Rückkehr in die erste Liga, aber das dieses Unternehmen ein Selbstläufer wird, will Grozer nicht unterschreiben. Schon gleich am ersten Spieltag (18. September, 16 Uhr, Friedrich-Albert-Lange Sporthalle in Wald) kommt es zur brisanten Begegnung beim bergischen Nachbarn TSG Solingen Volleys. „Neben Rumeln dürfte das einer der schwierigsten Gegner werden“, sagt Grozer.

Seinem neu formierten Team traut er viel zu, auch wenn es nach harten Kraft- und Ausdauereinheiten „erst langsam wieder aus der Grube kommt“. Der Ball gehört erst seit gut zwei Wochen zum Trainingsbetrieb. „Es hakt noch hier und da, wir müssen noch ein bisschen schleifen. Aber langsam sieht es besser aus“, sagt Grozer zum aktuellen Vorbereitungsstand.

Die größte Verantwortung lastet in der neuen Saison auf den Schultern von Kapitän Peter Lyck. Als Diagonalangreifer soll er der Punktelieferant sein. „Er muss die Mannschaft aus dem Mist ziehen, wenn es mal nicht läuft. Aber umgekehrt muss die Mannschaft auch ihm helfen, wenn er in einem Tief steckt.“

Aus dem wollen die Titans nach zwei sportlich schlechten Spielzeiten unbedingt raus.

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