Wuppertal. In einem insgesamt fairen Derby gewannen die Regionalliga-Handballer des LTV Wuppertal am Sonntag gegen den ewigen Rivalen Eintracht Hagen mit 36:30 (18:13) und bescherten damit ihrem neuen Trainer Boris Kogut einen Einstand nach Maß. Gefeierter Mann in der Heckinghauser Halle war neben Kogut auch einer seiner früheren Schützlinge: Nachwuchskeeper Damian Bungart, den Kogut zusammen mit Ivo Maly bereits in der Cronenberger A-Jugend trainiert hatte. "Das freut mich natürlich, wenn ich sehe, dass die beiden heute in der Regionalliga spielen", so Kogut, der für Bungart ein besonderes Kompliment parat hatte. "Wenn man so einen Torhüter hinten drin stehen hat, kann man als Mannschaft ohne großen Druck aufspielen." Zu Spielbeginn hatte noch Benedikt Köß zwischen den Pfosten gestanden und anfangs auch durchaus gut gehalten, schließlich setzte sich der furios beginnende LTV über 4:1, 7:2 und 14:9 ab. "Aber ich hatte gemerkt, dass es mit mir und der Abwehr heute nicht so gut klappte", so Köß, trotz einer Quote von fast 50 Prozent gehaltener Bälle." Aber gut war an diesem Tag eben nicht gut genug, wie dann Bungart demonstrierte. Innerhalb von 100 Sekunden rettete er gegen die Hagener Rechtsaußen, Linksaußen und Kreisläufer, die alle drei völlig frei vor ihm auftauchten. "Das hat mir dann auch eine unglaublich mentale Stärke gegeben", beschreibt der 19-Jährige, der - als es im zweiten Durchgang noch einmal knapp zu werden drohte - drei Siebenmeter in Folge parierte und damit den Gästen endgültig den Zahn zog. Bereits beim Hinspielerfolg in der Ischelandhalle war Bungart zum Turm in der Schlacht avanciert. "Die Hagener liegen mir offensichtlich", schmunzelte der Mann mit den unglaublichen Reflexen. Nicht ganz so spektakulär war der erste "Auftritt" seines Trainers. Meist stand Kogut mit verschränkten Armen hinter der Bank. Schon mal ballte er auch triumphierend die Faust. Wie bei einigen Aktionen von "Hexer" Bungart.

KOGUT: "Sieg gibt uns Auftrieb"

Während Hagens Trainer Krzysztof Szargiej entsetzt die Defensivleistung seines Teams kommentierte, gab sich Kollege Boris Kogut, der erst zu Wochenbeginn den Trainerposten beim LTV übernommen hatte, bescheiden: "In so kurzer Zeit kann man nicht viel verändern. Wir haben versucht, in der Abwehr etwas kompakter zu stehen. Der Sieg gibt uns psychologisch Auftrieb für die kommenden Spiele."

STATISTIK

Ergebnis 36:30 (18:13) LTV Bungart (ab 22.), Börner, Köß (bis 22.); Bangert, Hille, Heimansfeld, Lange (7/3), Klatt (8/1), Schröder (5), Müller (3), Pauls (1), Reinacher (6), Maly (2), Schmidt (4), Hallmann. Hagen Wallkuschefski, Kilfitt; Wilhelm (10/3), Schmolla, Zenka (3), Lütgenau (4), Cengiz, Katsigainnis (12/1), Stein, Trodler, Gallus, Gurol (1), Kraus.Siebenmeter 5/5 : 6/3 Strafminuten 12 Min. : 14 Min. Schiedsrichter Nils Weigelt und Sven Weigelt (Gütersloh) Zuschauer 800Spielfilm 4:1, 9:3, 18:13 - 19:16, 29:22, 34:25, 36:30.