Mein erstes Mal (1): Neuling auf acht Rollen (mit Video)

WZ-Mitarbeiter Peer Kuni hat sich was getraut — und zum ersten Mal ein Rollhockeytraining absolviert.

Die Profis vom RSC in Aktion.

Die Profis vom RSC in Aktion.

Foto: Matthias Kehren/WZ-TV

Cronenberg. Etwas unsicher und mit großem Respekt mache ich vorsichtig meinen ersten Schritt. Dann folgt ein zweiter. „Oberkörper gerade halten und schulterbreit stehen“, ruft mir Andreas Richter zu. Ich konzentriere mich auf die richtige Ausführung. Es klappt. Selbstbewusst versuche ich, mich auf meinen Rollschuhen etwas schneller vorwärts zu bewegen.

Peer Kuni beim Üben, begleitet von Andreas Richter vom RSC.

Peer Kuni beim Üben, begleitet von Andreas Richter vom RSC.

Foto: Matthias Kehren/WZ-TV

Zack — schon liege ich auf allen Vieren. Das war schon ein bisschen zu optimistisch. Aber schließlich habe ich seit gut zehn Jahren nicht mehr auf Inlinern gestanden. „Rollschuhe und Inliner sind nicht dasselbe. Durch die Anordnung der Rollen hat man hier sogar mehr Halt“, erklärt mir Richter, U9-Trainer beim RSC Cronenberg. Doch kann man das etwas wackelige Gefühl, wenn man zum ersten Mal auf Rollschuhen steht, mit dem auf Inlinern vergleichen.

Dynamische Antritte, blitzschnelle Richtungswechsel und knallharte Schüsse — das alles zeichnet den Rollhockeysport aus. In der deutschen Rollhockey-Hochburg Wuppertal sind die Spieler von Bundesligist RSC Cronenberg von der ersten Mannschaft bis runter zu den jüngsten, den U9-Akteuren, seit Jahrzehnten das Maß aller Dinge.

Die meisten Spieler, die in der Alfred-Henckels-Halle mit dem Rollhockeysport aufgewachsen sind, schnüren schon seit dem Kindesalter die Schuhe. „Man fängt mit Lauftraining an. Erst später kommt der Schläger dazu. Viele unterschätzen das Rollschuhlaufen“, sagt Andreas Richter. Im Rahmen seines U9-Trainings stehe ich zum ersten Mal in der Rollhockeyhalle und hole mir Tipps vom Profi. Ein Schnuppertraining sozusagen.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten komme ich immer besser auf den Rollen zurecht. Richter baut mir einen Hüttchenparkour auf, den ich überraschenderweise recht sicher durchfahre. „Gar nicht mal so schlecht“, ruft er mir zu.

Dann endlich bekomme ich einen Schläger in die Hand gedrückt. „Füße versetzt hinstellen. Leicht in die Knie gehen. Fußspitzen müssen nach vorne zeigen“, lauten die Anweisungen vom Experten.

Was in der Theorie recht einfach klingt, ist in der Praxis auf Rollschuhen nicht so simpel. Immerhin schaffe ich es, den Ball Richtung Tor zu befördern. „Für die U9 beim RSC reicht es. Aber ein Rollhockeyprofi wird nicht mehr aus dir“, ist das Fazit von Andreas Richter.

Unbeschadet, aber mit noch größerem Respekt, verlasse ich das Feld. Rollhockey macht mir Spaß. Aber die Kunst ist der sichere Umgang mit den Rollen. Und den beherrschen die Wenigsten.

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