Nullnummer im Derby

Abschlussschwache Vohwinkeler und Ronsdorfer trennen sich torlos.

Wuppertal. Und wieder einmal endete in dieser Saison ein Wuppertaler Landesliga-Derby mit einem Remis. Das torlose Aufeinandertreffen der „Füchse“ und der „Zebras“ offenbarte den Entwicklungsbedarf beider Teams und begann bereits vor dem Anpfiff mit einer Hiobsbotschaft für den TSV: Marcel Hellmeister zog sich beim Aufwärmen einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu, was Coach Michele Velardi vor der Partie süffisant kommentierte: „Es zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison: jedes Mal musst du improvisieren und neue Löcher stopfen.“ Damit war seine Mannschaft auch vorwiegend im ersten Durchgang beschäftigt, da die Vohwinkler nach der ersten Ronsdorfer Möglichkeit (3.) durch Jens Perne, der statt zu schießen, zu schwach auf Oliver Knop spielte, das Kommando in der Lüntenbeck übernahmen.

Der in den FSV-Angriff beorderte Benjamin Cansiz sorgte dabei in vielen Szenen für Unruhe, hielt clever den Ball und gewann die meisten Zweikämpfe. Unterstützt wurde er dabei von Stephane Kouame und Giuseppe Campagna, die mächtig Betrieb machten und die Abwehr um den starken René Heinicke in Atem hielten. In der 16. Minute zeichnete sich TSV-Torhüter Julian Wasserfuhr aus, nachdem er bei Ervin Ajros Schuss schnell am Boden war. Nur selten konnten sich die Ronsdorfer über Jens Perne und den agilen Marvin Wolters befreien, da das Spiel des TSV im ersten Abschnitt insgesamt zu statisch war und keine Überraschungsmomente beinhaltete. Anders die „Füchse“, die in der 25. Minute zweimal Pech hatten: Zunächst vereitelte Wasserfuhr nach einem Kopfball von Benjamin Knoche das sichere 1:0. Beim darauf folgenden Eckstoß traf Cansiz nur das Aluminium. Nach weiteren Möglichkeiten, etwa durch Knoche (34.) und Kouame (38.), standen die Ronsdorfer plötzlich vor dem Vohwinkler Tor. Doch Pernes Schuss konnte FSV-Keeper Marius Bielefeld nur abklatschen, bevor Knop auf Zuspiel von Björn Beckmann aus acht Metern am bärenstarken Burak Balim, der auf der Linie klärte, verzweifelte. Auch wenn die „Zebras“ in der zweiten Halbzeit wesentlich beweglicher, engagierter und zielstrebiger agierten und bemüht waren, das Heft in die Hand zu nehmen, blieben für sie die großen Chancen aus. Die ergaben sich für die Elf von Holger Gaißmayer gleich nach Wiederanpfiff. Zweimal verpasste Cansiz nur knapp. Wasserfuhr reagierte zweimal glänzend gegen Cansiz (67.) und den eingewechselten Karsten Gemmeker (68.), ehe er auch gegen Kouame (80.) die Null festhielt. „Das Spiel war symptomatisch für die Tabellensituation beider Mannschaften“, meinte TSV-Coach Velardi nach dem Spiel. Gaißmayer haderte erneut mit der Chancenverwertung: „Das Remis ist zu wenig. Wir hatten die besseren Chancen und müssen das Spiel gewinnen.“

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