Rollhockey: Grün-Weißer Europa-Express

Mit 7:3 besiegte der RSC den französischen Meister Coutras nach einem tollen Europaligaspiel.

Wuppertal. Einen schöneren Jahresabschluss hätten sich die Rollhockeyfans in Cronenberg nicht wünschen können. Mit 7:3 besiegte der RSC am Samstag Abend in einem lange spannenden und am Ende aus Sicht der Gastgeber triumphalen Europaliga-Spiel den französischen Meister US Coutras und darf über Weihnachten ein völlig neues Europacup-Gefühl auskosten.

Wie von Trainer Sven Steup erhofft, ist der RSC durch den Sieg in der Europaliga-Gruppe B voll im Geschäft und überwintert auf Platz zwei, der zum Erreichen der K.o.-Runde berechtigt.

Ihr Markenzeichen — den Löwen — tragen die RSC-Spieler auf ihren neuen, grün-weißen Europapokal-Trikots, und sie zeigten sich gegen die starken Franzosen auch mutig wie Löwen. Die von Beginn an temporeiche und auch spielerisch auf gutem Niveau stehende Partie hatte mehr als die nur etwa 250 Zuschauer verdient.

Die fühlten sich nach zehn Minuten bereits an das Spiel gegen Coutras aus der vergangenen Euro-Saison erinnert, als der RSC ein klares Chancenplus hatte, am Ende aber mit einem 2:2 zufrieden sein musste. Trickreich und dynamisch hatten sich Mark Wochnik und Luis Coelho gleich in der Anfangsphase mehrere gute Torchancen erarbeitet — doch das erste Tor machten die Franzosen.

Nach einem Bully versenkte der Argentinier Garcia Guerra die Kugel volley im Winkel. Basti Wilk, der trotz starker Erkältung im RSC-Tor stand, hatte in dieser Szene keine Chancen, zeigte im weiteren Verlauf aber, dass er auch in Europa keine Konkurrenz scheuen muss.

Diesen Rückhalt hatte der RSC auch nötig, denn obwohl die Löwen durch den starken Coelho früh ausglichen, blieb es ein Spiel auf Messers Schneide, das die Zuschauer mitriss. Etwa, als Jens Berendt, der sich trotz Fußverletzung zur Verfügung stellte (er wird am Mittwoch operiert) in seiner ersten Szene einen Penalty verursachte, mit dem aber Loic Ducourtioux an Wilk scheiterte. Kurios: Gerade als Berendt nach der folgenden, vom RSC schadlos überstandenen, Zwei-Minuten-Stafe wieder aufs dem Feld lief, wurde nun er gehalten, und es gab Strafstoß für den RSC. Auch Berendt scheiterte zwar, die folgende Überzahlsituation nutze aber Jan Velte clever zum 2:1.

Dennoch blieben die Franzosen dran, kamen schnell zum Ausgleich und egalisierten auch den 2:3-Halbzeitrückstand. Zum Glück hatte der RSC starke Schützen: Nach schöner Körpertäuschung erzielte Benni Nusch mit strammem Schuss das 4:3, das 5:3 besorgte Thomas Haupt nach einer roten Karte gegen Guerra mit einem krachenden Strafstoß.

Geschlagen gaben sich die Franzosen aber erst, als ihnen Mark Wochnik bei Unterzahl des RSC mit einer energischen Einzelleistung das 6:3 einschenkte. Zuvor hatte Basti Wilk noch einen Penalt gehalten, den Behrendt mit einem unnötigen Halten verursacht hatte. „Wir hatten heute einen überragenden Torwart und einen guten Zug zum Tor. Und wir haben die Tore endlich auch gemacht“, sagte Steup.

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