Sportlärm: Vereine setzen auf Konsens mit den Anwohnern

Ein Lockerung der Verordnung würde begrüßt. In der Praxis gibt es oft individuelle Absprachen.

 Lärmprobleme auf dem Rott behoben: Damit auf dem ehemaligen Rollhockey-Feld unterhalb des Aschenplatzes wenigstens fünf Stunden pro Tag auf Kunstrasen gespielt werden darf, baute Viktoria Rott eine Schallschutzwand. Stadt und Bezirksvertretung halfen dem Verein mit 17.000 Euro.

Lärmprobleme auf dem Rott behoben: Damit auf dem ehemaligen Rollhockey-Feld unterhalb des Aschenplatzes wenigstens fünf Stunden pro Tag auf Kunstrasen gespielt werden darf, baute Viktoria Rott eine Schallschutzwand. Stadt und Bezirksvertretung halfen dem Verein mit 17.000 Euro.

Foto: Fischer, A. (f22)

Wuppertal. Auf Initiative des Deutschen Olympischen Sportbunds und des DFB wird im Sportausschuss des Bundestags derzeit eine Lockerung der Lärmschutzverordnung für Sportanlagen diskutiert. Analog zu einem Urteil, das Kinderlärm an Spielplätzen und Kindertagesstätten von den Anwohnern akzeptiert werden muss, soll das möglichst auch bei Jugendspielen gehandhabt werden.

In Wuppertal wird diese Initiative von Sportvereinen generell begrüßt, aktuelle Konflikte sind Thomas Hornung, kommissarischer Leiter des Sportamtes, aber nicht bekannt. „Wir versuchen allerdings auch in Gesprächen mit Vereinen und Anwohnern, es gar nicht so weit kommen zu lassen.“

So wurde beispielsweise für den Neubau des Vereinsheims am Sportplatz des Fußball-Kreisligisten TSV Beyenburg im Einvernehmen mit den Anwohnern ein Bebauungsplan aufgestellt, in dem auch ein Lärmschutzwall hin zum Wohngebiet vorgesehen ist. Nutzungseinschränkungen konnten so dort vermieden werden.

Die Sportfreunde Dönberg haben mit den Anwohnern einen außergerichtlichen Vergleich geschlossen, in dem etwa vereinbart ist, dass diese über größere Veranstaltung informiert werden, am Wochenende alle 14 Tage kein Sportbetrieb herrscht und der Zuschauerlärm, etwa durch Tröten, möglichst gering zu halten ist. „Wir versuchen, uns daran zu halten“, sagt Klaus Wischet, Fußball-Koordinator der Sportfreunde.

Mit der Klage eines Anwohners musste sich der SC Viktoria Rott beschäftigen, nachdem er die ehemalige Rollsportanlage für einen Kunstrasen-Bolzplatz und ein Beach-Volleyball-Feld genutzt hatte. Nach einem ersten Gerichtsverfahren verpflichtete sich der Verein, die Anlage täglich nur fünf Stunden zu nutzen, obwohl er sie zusätzlich mit einer Lärmschutzwand umgeben hatte. „Als der Anwohner danach auch gegen diesen Kompromiss klagte, hat uns das Gericht Recht gegeben, seitdem haben wir keine Probleme“, sagt der Viktoria- Vorsitzende Thorsten Druffel. Um guten Willen zu zeigen, verzichte man sogar freiwillig auf eine Sonntagsnutzung. gh

Haben Sie als Verein Probleme mit Lärmschutzeinschränkungen, dann melden sie sich in der Redaktion unter [email protected].

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