Wenn die Rektorin zur Trainerin wird

Andrea Oppermann baut beim LCW Nachwuchs für die Leichtathletik auf.

Wenn die Rektorin zur Trainerin wird
Foto: Andreas Fischer

Nordstadt. „Frau Oppermann, dürfen wir jetzt werfen?“ Erst als die Leiterin der Grundschule Marienstraße ihr Okay gibt, fliegen die ersten Bälle durch die Schulturnhalle in der Elberfelder Nordstadt. In Viererreihen warten die jungen Werfen diszipliniert, bis sie an der Reihe sind — und holen die Wurfgeräte dann auch brav zurück, damit der nächste probieren kann.

Andrea Oppermann hat die Kinder offensichtlich im Griff — auch wenn sie gerade nicht als Rektorin, sondern als Leichtathletiktrainerin auftritt. Bis auf zwei handelt es sich zwar um Kinder ihrer Schule im Alter von sechs bis zehn Jahren, gleichzeitig aber um die jüngsten Leichtathleten des LC Wuppertal.

„Wir haben seit Jahren keine eigene Leichtathletikjugend mehr und sehen durch Frau Oppermann die Chance, da etwas Neues aufzubauen“, sagt LCW-Geschäftsführer Norbert Korte. Bekannt ist der LCW in erster Linie durch seine Langlaufabteilung und die Ausrichtung des Wuppertaler Volkslaufs.

An dem hat auch Andrea Oppermann mit ihren Schulkindern schon teilgenommen. Sie legt großen Wert darauf, dass ihre sportlich interessierte Schützlinge auch neben der Schule Gelegenheit haben, ihre Leidenschaft auszuleben.

Blickpunkt

Jugendsport

„Ich war auf der Suche nach einem Sportverein für eine solche Kooperation und war überrascht, dass so wenige angenommen haben“, berichtet Andrea Oppermann. Beim LCW stieß sie aber auf offene Ohren und neue Möglichkeiten: „Der Verein hat gleich T-Shirts für unsere Gruppe bestellt und zahlt auch Startgelder.“

Im Moment ist Oppermann, die selbst Inhaberin des Trainer-B-Scheins in der Leichtathletik ist, noch Einzelkämpferin. Sie hofft aber, dass sie bald Unterstützung durch Helfer bekommt. „Im Sommer können wir dann auch auf den Freudenberg zum Training, wo der LCW zu Hause ist. Dann könnten wir auch mehr Kinder aufnehmen“, sagt sie.

In der kleinen Halle in der Marienstraße ist bei den aktuell rund 35 die absolute Obergrenze erreicht. Dabei gibt es eine Warteliste von Kindern, die ebenfalls gern mitmachen würden. Helene aus der ersten Klasse hat einen Platz ergattert und ist offensichtlich mit Eifer bei der Sache. „Ist das so richtig?“, fragt sie ihre Trainerin, während sie mit hinten gestrecktem Arm zum Wurf ausholt. Andrea Oppermann bestätigt durch Nicken — und schon fliegt der Ball durch die Turnhalle.

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