Der WSV-Motor kommt zum Start zu spät in Fahrt

Gegen Fortuna Düsseldorf II musste sich der Favorit zu Hause gestern mit einem 0:0 begnügen.

Wuppertal. Erst in der der 93. Minute wurde es Freitagabend so richtig laut im Stadion am Zoo. Der Jubel der 2917 Zuschauer war ohrenbetäubend, als Christian Knappmann eine Flanke von Thomas Schlieter zum vermeintlichen Siegtreffer in die Maschen drückte. Doch dieser Jubel schlug kurz darauf in Entsetzen um, als das Schiedsrichtergespann das Tor wegen Abseitsstellung nicht anerkannte.

So musste sich der Favorit gegen die junge Mannschaft von Fortuna Düsseldorf II mit einem mageren 0:0 begnügen und sich vorwerfen lassen, zumindest eine Halbzeit lang zu wenig für einen Sieg getan zu haben.

Bis auf ein Abseitstor von Bekim Kastrati war dem hoch gehandelten WSV in den ersten 45 Minuten kaum etwas gelungen. Zu zaghaft griffen die Wuppertaler an und luden den Gegner durch Ungenauigkeiten sogar zu einigen gefährlichen Kontern ein. Gut dass Torwart Sascha Samulewicz auf dem Posten war. Etwa als der kleinen Jules Schwadorf Kapitän Stefan Lorenz austanzte: Zweimal parierte Samulewiz aus kurzer Distanz.

Im Mittelfeld wurde der vom WSV noch gesuchte spielstarke „Zehner“ dringend vermisst. Der junge Jan Steffen Meier, der Routinier Dennis Brinkmann (war nach seiner Innenbandquetschung nicht rechtzeitig fit geworden) vertrat, konnte an seine starke Leistung im Vorbereitungsspiel gegen Münster nicht ganz anknüpfen. Er war bei weitem nicht der Einzige.

Gar eine Enttäschung war Linksaußen Benjamin Baltes, der bis auf ein Schüsschen wenig zustande brachte und von Trainer Karsten Hutwelker nach der Pause gegen Abelski ausgetauscht wurde. Hutwelkers dritter Wechsel brachte dann nach 70 Minuten so richtig Pfeffer in die Partie. Der lange Christian Knappmann setzte in der Sturmmitte endlich Zeichen wurde dort gesucht und verpasste mehrmals nur ganz knapp. Wäre sein Tor am Ende gezählt worden, hätte man noch von einem verdienten Sieg sprechen können. 9:2 Ecken waren ein klares Zeichen, hinzu kamen zahlreiche Freistöße. Aber die „kleine“ Fortuna war auch bei diesen Standards, bei denen der WSV in der Vorbereitung mehrfach erfolgreich gewesen war, auf dem Posten.

Das hätte freilich nichts genutzt, hätte Schiedsrichter Jonas Weikenmeier nicht weiterspielen lassen, als Marcel Landers in einer seiner besseren Szenen am Strafraumeck im Zweikampf fiel. Das Gift, das nun in der Partie war, schien dem WSV zu nutzen. Der war nun aggressiver. So reichte es zwar nicht mehr zum Sieg, aber zumindest dazu, die Fans ein wenig zu versöhnen. Die hatten ihre Mannschaft gut unterstützt und regten sich am Ende hauptsächlich über den Schiedsrichter auf.

Ob das dazu reicht, dass sie so zahlreich wiederkommen, muss sich noch zeigen . . .

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