Mit Quotschalla und viel Zuversicht in die Rückrunde

Vor dem Rückrundenstart am Samstag bei Fortuna Düsseldorf II hat der Regionalligist noch einen Stürmer verpflichtet.

Wuppertal. Noch vor wenigen Tagen war der Name Marco Quotschalla bundesweit in einer großen Boulevardzeitung zu lesen. In der Diskussion um die Verpflichtung immer jüngerer Spieler durch Bundesliga-Vereine, wurde der inzwischen 23-jährige als frühestes Beispiel genannt. 2001 hatte der 1. FC Köln dem D-Jugend-Talent einen Acht-Jahres-Vertrag gegeben. Dass ein so früher „Vorschuss“ nicht unbedingt für eine große Karriere bürgt, lässt sich an der Laufbahn Quotschallas ablesen. Nach vielen Stationen mit Höhen (zwei Bundesliga-Kurzeinsätze für Alemannia Aachen) und Tiefen hofft Quotschalla, nun beim Wuppertaler SV sein sportliches Glück zu finden.

Quotschalla, der vergangene Saison Kapitän der Schalker Regionalliga-Elf war, aktuell dort aber im Zuge der Umstrukturierung auf jüngere Spieler nur noch zu elf Kurzeinsätzen kam, erhielt am Mittwoch einen Eineinhalb-Jahres-Vertrag am Zoo. Er ist die angekündigte Neuverpflichtung vor dem Start in die Rückrunde am Samstag bei Fortuna Düsseldorf II (14 Uhr, Flinger Broich).

„Hans-Günter Bruns hat sich sehr um mich bemüht. Ich halte viel von ihm als Trainer. Außerdem ist der WSV ein ambitionierter Verein, mit dem ich zurück in den Profifußball will“, sagt der 1,84 Meter große Stürmer.

„Er ruft auf dem Platz immer alles ab, ist sehr beweglich und fußballerisch top ausgebildet, ein ziemlich kompletter Spieler“, lobt Bruns den Neuzugang. Er ist froh, dass diese Personalie unter Dach und Fach ist. Schließlich ist der WSV im Sturm knapp besetzt, nachdem Jerome Assauer und Bekim Kastrati (noch kein neuer Verein) im Winter abgegeben wurden, und schließlich will Bruns nicht den Eindruck aufkommen lassen, die Rückrunde habe bei 16 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Lotte keinen sportlichen Wert mehr.

„Wir wollen so viele Punkte wie möglich holen, kurzfristig auf Platz vier und in der nächsten Saison dann ganz oben angreifen“, sagt Bruns. „Die Leute müssen endlich merken, dass sich beim WSV etwas tut.“

Dass er die Verhandlungen mit Quotschalla geführt hat, weil Sportvorstand Jörg Albracht seit Wochen krank ist, sei für Bruns kein Problem gewesen. „Ich kenne das ja aus Oberhausen, wo ich beide Positionen bekleidet habe.“ Spekulationen, ob das eine Dauerlösung werden könnte, wollen Bruns und Finanzvorstand Lothar Stücker nicht kommentieren. „Fakt ist, dass Jörg Albracht ernsthaft erkrankt ist, und nicht absehbar ist, wann er zurückkommt“, sagte Stücker.

Bruns konzentriert sich unterdessen voll auf den Rückrundenstart am Samstag, bei dem er die Elf aufs Feld schicken will, die im alten Jahr zuletzt dreimal in Folge gewonnen hatte. Marco Quotschalla wird aber bereits auf der Bank sitzen. Seine Transferunterlagen hatten WSV-Sprecher Dirk Zilles und Obmann Frank Lehnkering, die den WSV am Donnerstag bei der Verbandstagung vertraten, mit nach Duisburg genommen. Ebenso die von Torwart Martin Klafflsberger, der laut Stücker ebenfalls einen Vertrag erhält.

Ob der WSV am Samstag tatsächlich zum Punktspieldebüt 2012 kommt, scheint unterdessen noch nicht ganz sicher zu sein. Bei Fortuna Düsseldorf wollte sich angesichts des Dauerregens noch niemand festlegen, ob am Flinger Broich gespielt werden kann. Der Fortuna käme eine Absage sicher auch nicht ganz ungelegen, sind doch mit Vilyan Bijev, Marco Königs, Jeron Haizameh und Kai Schwertfeger vier Leistungsträger der ansonsten sehr jungen Mannschaft mit der Ersten im Trainingslager.

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