100.000 Euro für Johannes Raus Buch-Nachlass

Ein Scheck in Höhe von 100.000 Euro dient der Pflege von Büchern aus dem Vermächtnis von Johannes Rau.

Oberbarmen. Für hohen Besuch ist Oberbarmen nicht recht gerüstet, doch befindet sich mitten im gebeutelten Stadtteil die Immanuelskirche als strahlendes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement beim Erhalt wertvoller Bausubstanz. Als solches sieht auch Christina Rau, Witwe des 2006 verstorbenen Bundespräsidenten Johannes Rau, das architektonische Schmuckstück.

Rau wäre am Sonntag 80 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass kamen Christina Rau und NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in die Immanuelskirche. Der Ort war mit Bedacht gewählt, übergab doch bei dieser Gelegenheit Klaus Engel vom Essener Konzern Evonik Industries einen Scheck in Höhe von 100.000 Euro, die über die Johannes-Rau-Stiftung dem Ausbau eines ähnlich bedeutenden kulturellen Kleinods zufließen werden.

Dieses 1765 errichtete Schoeler-Schlösschen in Berlins Stadtteil Wilmersdorf ist seit September 2010 vollständig saniert und soll im ersten Stock die Johannes-Rau-Bibliothek aufnehmen. Etwa 20 000 Bücher hinterließ Rau, der vor seiner politischen Karriere Buchhändler und Leiter des Wuppertaler Jugenddienst-Verlages, aus dem der bis heute erfolgreich in Barmen tätige Peter Hammer Verlag hervorging.

Indem mit der Bibliothek ein großer Teil von Raus Vermächtnis Aufnahme im Schoeler-Schlösschen finden wird, sehen Hannelore Kraft und Klaus Engel die kulturellen Bande zwischen Berlin und NRW gefestigt. Für den Energie-Konzern war dies Grund genug, der Bibliothek einen so stattlichen Betrag zur Pflege des Buchbestandes zu überlassen. gör

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