17.000 Pakete für Wuppertal

Einblick: In der Zustellbasis der Post am Kleeblatt kommt eines derzeit nicht auf: Langeweile. Und die Paket-Flut nimmt kein Ende.

Wuppertal. Ob er in diesen Tagen auch auf Weihnachtspakete wartet? Dieter Pietruck hält bei dieser Frage einen Moment lang inne. „Na klar“, verrät der Postsprecher, freilich, ohne Details zum Inhalt zu verraten. „Ich bin im Moment ja nie zu Hause.“ Der Mann ist offensichtlich kein Einzelfall: Die Zustellbasis der Deutschen Post am Kleeblatt in Elberfeld wird trotz Hanglage derzeit mit Paketen geflutet — und die Zahlen brechen alle Rekorde.

1983 war der Stützpunkt in der Südstadt Pietrucks erste Station bei der Post — Zeit für Nostalgie bleibt auf WZ-Nachfrage aber nicht: Am Freitag gab es alleine in Wuppertal 17.000 Pakete auszuliefern — verteilt auf 75 Zusteller. In gewöhnlichen Zeiten sind es „gerade einmal“ 9000 Pakete, um die sich 55 Zusteller kümmern. Zum Vergleich: Vor Weihnachten 2011 lag die Zahl noch bei gut 13.000 Paketen am Tag. Und das ist noch nicht alles: Auch die Städte Solingen und Remscheid werden von der Zustellbasis in Elberfeld aus beliefert: Da kamen am Freitag noch einmal 18.000 Pakete zusammen — im Normalfall sind es 8000.

Beliefert wird das Kleeblatt vom bereits erweiterten Paketzentrum in Hagen — und auch am Standort Südstadt waren Umbauten und Umzüge in den vergangenen Jahren immer mal wieder ein Thema, denn die Zahlen sprechen weiterhin für sich: Bis 2020 rechnet die Post auf dem Paket-Markt noch mit einer Zunahme, und die bislang befristet eingestellten zusätzlichen Paketzusteller haben laut Pietruck gute Chancen, weiter beschäftigt zu werden. „Es geht ja nahtlos ins Ostergeschäft über.“

Einen großen Anteil hat der Online-Handel, wobei die Post bei Weitem nicht nur von den „Platzhirschen“ spricht: Auch in der Region sei zu beobachten, dass Einzelhändler zusätzlich auch im Internet ihre Ladentüren öffnen — und die Ware dann entsprechend an ihre Kundschaft versenden.

In Zeiten voller Terminkalender und einer Arbeitswelt im Wandel sei das Versandgeschäft weit mehr als nur ein Trend: Mehr als sieben Millionen Pakete werden bundesweit in diesem Jahr in der Vorweihnachtszeit zusammenkommen, schätzt die Post — absoluter Rekord. „Heute kann es sich ja niemand mehr erlauben, einfach stehen zu bleiben“, sagt Pietruck. Und das gilt bis Heiligabend gerade auch für die Mitarbeiter im Zustelldienst: Sie liefern selbst am Sonntag und Montag Pakete aus — im Auftrag des Weihnachtsmannes.

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