Delfin-Video: Eine Wuppertalerin wird auf Hawaii zum Internet-Star

Das von Martina Wing gedrehte Video einer Delfin-Rettung wurde fast zwei Millionen Mal angeschaut. Auch Mantarochen filmt sie regelmäßig.

Wuppertal. Martina Wing träumt nicht den Traum vom Paradies — sie lebt ihn. Die Wuppertalerin ist seit 2001 auf der Insel Big Island beheimatet. In Kailua-Kona, an der Westküste der größten hawaiianischen Inseln, betreibt sie mit ihrem Mann James eine kleine Produktionsfirma, die Tauchgänge mit Delfinen und Mantarochen filmt und Touristen auf speziellen Bootstouren begleitet.

In den letzten Wochen machten die 45-Jährige und ihr Team mit ihrer Arbeit weltweit auf sich aufmerksam. Bei einem nächtlichen Tauchgang befreiten sie einen Delfin, der sich mit einer Flosse in einer Angelschnur verfangen hatte (die WZ berichtete). Das Besondere an diesem Ereignis: Der Meeressäuger kam gezielt auf die Tauchergruppe zu und blieb während der Hilfsaktion bemerkenswert ruhig. Wing filmte die Aktion mit der Unterwasserkamera und stellte das Video kurz darauf bei der Internetplattform YouTube ein. Rund zwei Millionen Mal wurde es seitdem aufgerufen.

Im Februar 1998 kam die Wuppertalerin, die damals in Wichlinghausen wohnte, als Touristin nach Hawaii. „Ich habe an einem Volontärprogramm teilgenommen und so erstmals Kontakt mit den Mantarochen gehabt. Und den Typen, der die Videos über die Tauchgänge verkauft hat, hab ich später geheiratet“, sagt die Kamerafrau beim Gespräch mit der WZ mit einem Lächeln.

Ehemann James ist Amerikaner, stammt aus dem Bundesstaat Colorado. „Im November 2000 haben wir in Wichlinghausen geheiratet. Jetzt drehen und verkaufen wir zusammen die Videos“, erzählt Martina Wing. Unter den Kunden des Ehepaars befanden sich bereits Prominente wie die Schauspieler Robin Williams, Robert de Niro oder Al Bundy-Darsteller Ed O’Neill.

Besuch aus der Wuppertaler Heimat bekommt Martina Wing selten. „Meine Eltern waren zweimal hier. Auch meine Schwester und mein Bruder haben mich schon besucht“, sagt Martina Wing. Kailua-Kong liegt mit fast 12000 Kilometern Entfernung halt nicht „um die Ecke“.

Mit mehr als 4000 Tauchgängen bei Tageslicht und über 2000 nächtlichen weltweit ist Martina Wing die Frau mit den meisten Tauchgängen dieser Art. Auf die Frage nach dem besonderen Reiz der Arbeit mit den Meereslebewesen sagt sie: „Das ist einfach etwas Besonderes. Ich persönlich habe mich von Anfang an in die Mantas verliebt.“ Die meisten Rochen haben einen Namen und sind zum Teil nach ihren Familienmitgliedern benannt.

An eine Rückkehr nach Deutschland denkt sie aktuell nicht. „Was soll ich denn jetzt in Deutschland? Wir haben uns gerade ein Haus gekauft — ich bleibe hier“, sagt Martina Wing.

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