Die Bonobo-Zwillinge sind so selten „wie ein Sechser im Lotto“

Seit Freitag ist das Affenhaus wieder geöffnet und die Besucher erwartet eine Welt-Sensation.

„Ich habe meinen Augen nicht getraut“, sagt Tierpfleger Thomas Hammes über seinen Dienstantritt im Affenhaus am 13. August: Statt nur einem einzigen Bonobo-Jungtier, hatte Affendame Eja in der Nacht Zwillinge zur Welt gebracht.

„Das ist wie ein Sechser im Lotto“, meinen der Tierpfleger und Zookurator André Stadler unisono. Denn es ist weltweit erst die zweite Geburt von Bonobo-Zwillingen in einem Zoologischen Garten überhaupt. Einmalig ist, dass beide Jungtiere lebend geboren wurden. „Der Frankfurter und der Berliner Zoo haben uns bereits gratuliert“, erzählt Zoodirektor Ulrich Schürer, der nun hofft, dass auch die Aufzucht gelingt.

Seit Freitag ist das Affenhaus wieder für Besucher geöffnet. „Wir wollten Eja und ihren beiden Kleinen erst einmal ein wenig Ruhe gönnen“, erklärt Pfleger Hammes die mehrtägige Schließung. Derzeit ist der Gang vor dem Zwergschimpansen-Gehege noch gesperrt. Wer aber mit einem Fernglas ausgerüstet ist, kann von der Empore aus Eja mit ihrem Nachwuchs beobachten. “Wenn sie nicht fressen, schlafen die Zwillinge“, sagt Zookurator André Stadler.

In der Tat, viel in Bewegung sind Eja und ihr Nachwuchs noch nicht — erst in einigen Monaten werden die Beiden mit der übrigen Affenbande umhertollen. Die ist derzeit dafür um so aktiver.

Vor allem für Busira, die 7 Jahre ältere Schwester der Zwillinge, ist nun eine spannende Zeit angebrochen: Sie lernt, wie man mit jüngeren Geschwistern umgeht — eine für Menschenaffenkinder wichtige Erfahrung. „Sie spielt schon selbst Mutter. Das hat sie sich bei ihrer Mama bereits abgeschaut“, sagt der Zoodirektor und zeigt auf ein Bonoboweibchen, das einen kleinen Artgenossen huckepack trägt.

Die Bonobo-Gruppe des Wuppertaler Zoos lebt als großer Familienverband. „Während der Geburt der Zwillinge haben alle Onkel und Tanten um Eja herumgestanden und haben neugierig alles beobachtet“, erzählt Tierpfleger Hammes.

So nah ran an die Mutter und ihren Nachwuchs können die Pfleger zuzeit noch nicht. Daher ist das Geschlecht der Kleinen noch unbekannt — und aus diesem Grund haben die Beiden auch noch keine Namen.

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