Die Kultur des Iran begeistert Bergsteiger

Holger Redecker und Markus Mutzberg haben den Damavand bezwungen. Dabei sind sie auch manches Vorurteil losgeworden.

Wuppertal. Sie waren am höchsten Punkt des Iran. Doch für Holger Redecker und Markus Mutzberg war nicht etwa die Erklimmung des Damavand (5600 Meter hoch), sondern waren die kulturellen Begegnungen der wahre Höhepunkt ihrer zehntägigen Bergsteigerreise. Während Höhe und technische Kletteransprüche für die erfahrenen Bergsteiger keine allzu große Herausforderung darstellten, war es grade der Kontakt mit den Einheimischen, der die Augen der beiden Lichtscheider funkeln lässt.

Die Kultur des Iran begeistert Bergsteiger
Foto: Stefan Fries

„Uns interessieren nicht allein die Berge, sondern auch die fremden Kulturen. So hat uns die Kultur des Iran besonders begeistert“, erklärt Holger Redecker. „Die Menschen dort sind sehr herzlich und gastfreundlich und bieten einem Lebensmittel an, obwohl sie selbst nicht viel haben“, schwärmt Markus Mutzberg und setzt damit so manch ein Vorurteil über das unbekannte Land außer Kraft.

„Der Iran hat unter vielen negativen Medienberichten zu leiden. Doch ist das wirkliche Bild ein ganz anderes, wesentlich friedlicheres“, ergänzt der Abenteurer. So hat man auch an den Besuch der Hauptstadt Teheran ausschließlich positive Erinnerungen, obwohl die beiden Wuppertaler dort sofort als Exoten herausgestochen sind. „Die sind dort wesentlich fortschrittlicher, als man sich das vorstellt“, verrät Mutzberg und ergänzt, dass es in manchen Dingen wie bei sechsspurigen Autobahnen oder Rolltreppenbrücken sogar moderner zugehe als hierzulande.

Auch wenn die beiden 46-Jährigen schon höhere, anspruchsvollere Berge bestiegen haben, haben sie bei den Vorbereitungen zu ihrer Expedition nichts dem Zufall überlassen, haben sich fit gehalten. Neben Fitnesstraining, Kickboxen und Laufen steht auch das regelmäßige Gehen auf dem Trainingsplan. „Das ist nicht das gleiche wie Laufen. Schließlich erfordert das eine ganz andere Belastung“, sagt Redecker. Schließlich könne man sich in fortgeschrittenen Höhenlagen durch die sauerstoffärmere Luft nur ganz langsam voranbewegen und dürfe ähnlich wie beim Tauchen nicht zu schnell auf- und absteigen.

Hinzu komme die rund sechs Kilogramm schwere Ausrüstung, die das Vorankommen zusätzlich erschwere und aufgrund der Sturzgefahr ständige Konzentration erfordere.

Zwar war die dreitägige Besteigung des Vulkans von einer iranischen Agentur geführt worden und sah eine insgesamt zehnköpfige Klettergruppe vor, doch sollte sich dies nicht nur als Vorteil erweisen. „In der Gruppe war nicht jeder so fit, wie er es hätte sein sollen“, erzählen die Bergsteiger. So war es den beiden Wuppertalern dann als erstes vorbehalten, den Gipfel zu erklimmen und sich selbst für die Strapazen zu belohnen. „Ein ganz toller Ausblick, bei dem man in 60 Kilometer Entfernung sogar die Hauptstadt sehen konnte“, schwärmen die beiden und heben das „großartige Naturerlebnis“ ihrer Reise hervor.

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