Gastronomie-Wettbewerb: Höchstleistungen am Herd

Junge Köche und Hotelfachleute aus der Region wetteiferten im Berufskolleg Kohlstraße um gastronomische Meister-Ehren.

Wuppertal. Bei den Nordrhein-Meisterschaften im Berufskolleg Kohlstraße kämpfen Auszubildende aus Gastronomie und Hotellerie um den Meistertitel. Langsam steigt der Geruch von würzigen Saucen in die Nase und der Anblick der hübsch angerichteten Dessert-tellerchen macht Appetit auf mehr. Doch noch ist nichts fertig — und der Stress ist groß.

Der Auftrag lautet: einmal ein Vier-Gänge-Menu nach allen Regeln der Kochkunst kreieren. Und so werden unter Zeitdruck Rinderhüftsteaks tranchiert, Kartoffeln geschält und Saucen angerührt. 20 Koch-, Hotelfach- und Restaurantfachlehrlinge aus den zweiten und dritten Lehrjahren, sind aus Wuppertal und dem Kreis Mettmann zusammengekommen, um bei den diesjährigen Juniorenmeisterschaften Nordrhein des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) ihr Können zu beweisen.

„Dabei ist es völlig unerheblich ob die Auszubildenden aus großen oder kleineren Betrieben kommen — was zählt, ist die Eigenmotivation“, sagt Rainer Schulte über die Gewinnchancen der Teilnehmer. Als Direktor des Waldhotels Heiligenhaus und Jurymitglied des Dehoga hat er schon viele Wettbewerbe erlebt.

Aus seinem eigenen Hotel tritt die angehende Hotelfachfrau Sarah Tusselmann an. Sie hat gerade ein simuliertes Verkaufsgespräch geführt: „Es wurde wirklich alles abgefragt — von dem zeitlichen Ablauf der Veranstaltung bis hin zu Weinempfehlungen“, erzählt sie noch ein bisschen aufgeregt.

Ihre Kolleginnen aus den anderen Hotels warten schon ungeduldig auf ihre nächste Aufgabe. Dieses Mal müssen sie Tische eindecken. Dabei wird unter den strengen Augen der Juroren geprüft, ob auch Gläser nachpoliert werden, die Tischdekoration ansprechend wirkt und das richtige Besteck ausgewählt wird. Marion Propson vom Best Western Hotel in Velbert hat bereits einen Tisch gedeckt. „Schwierig war bloß, dass man sich in einer ungewohnten Umgebung ganz neu orientieren muss. Bei uns im Hotel weiß ich natürlich, wo ich die richtigen Messer und Gabeln finde.“ Allerdings seien das auch die Bedingungen im wahren Leben, wenn es ernst wird. Propson: „Es ist eine Super-Vorbereitung für die Abschlussprüfung.“

Derweil geht es in der Küche heiß her: Marcel Kellin zerstampft gerade Steckrüben für das Hauptgericht. Er macht seine Ausbildung zum Koch im Hochschulsozialwerk, wo täglich 2000 bis 2500 Essen zubereitet werden. Sein Menu mutet allerdings nicht gerade nach typischem Mensaessen an, sondern eher wie ein Gedicht: Rollmops vom Lachs im Gemüsebett samt Zwiebeln und Pilzen in Weißwein-Schmand-Sauce, als Hauptgericht ein Rinderhüftsteak an Steckrüben und Drillingskartoffeln und zum Dessert eine Schoko-Mascarpone- Creme mit Himbeersauce. Klingt meisterlich — jetzt muss es nur noch schmecken.

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