Geschenk an den Zoo: Gorilla Vimoto ist jetzt Wuppertaler

Seit 2009 lebt der Silberrücken als Leihgabe im Zoo. Zum Abschied von Ulrich Schürer wird der „Charmeur“ eingebürgert.

Wuppertal. 180 Kilo schwer, breite Schultern und ein dichtes silbergraues Fell auf dem Rücken: Vimoto, der Silberrücken-Gorilla im Wuppertaler Zoo, ist eine imposante Erscheinung. Als Leihgabe des Züricher Zoos kam er 2009 nach Wuppertal. Dass Vimoto dem Zoo nun zum Abschied des langjährigen Direktors Ulrich Schürer als Geschenk vermacht wurde, sorgt bei André Stadler, dem Kurator des Zoos,und Vimotos Pfleger Thomas Hammes für Begeisterung.

Stadler erinnert sich noch genau daran, wie er den Gorilla 2009 mit Hammes aus dessen zwischenzeitlicher Heimat Frankreich abholte. Lachend erzählt er: „Thomas und ich gehören zu den wenigen Menschen auf der Welt, die von sich sagen können, nachts um zwei mit einem Silberrückengorilla in Paris gewesen zu sein.“ Zur Überraschung der Männer erwies sich der Gorilla auf der Fahrt als unkomplizierter und ruhiger Mitfahrer. Lediglich seine Trinkgewohnheiten waren etwas extravagant. Weil der Gorilla nur aus Gefäßen mit einer extra breiten Öffnung trinkt, mussten Stadler und Hammes Zwischenstopp an einer Tankstelle machen und dort für den anspruchsvollen Giganten eine Flasche Granini-Saft kaufen.

Voll des Lobes ist Stadler auch, was die sozialen Fähigkeiten des Gorillas angeht. Ohne diese hätte sich die Ankunft im Affenhaus als äußerst schwierig erweisen können. Dort erwarteten ihn nämlich vier äußerst dominante Gorilla-Damen. Jene waren dafür bekannt, Vimotos Vorgänger Tam Tam von seiner Führungsposition verdrängt zu haben. Fortan ließ dieser es zu, dass ihm seine Frauen das Futter wegnahmen und sich im Kampf um die Führung zerstritten. Mit Vimoto aber sei endlich wieder Friede in das Affenhaus eingekehrt, erzählt Zoo-Kurator Stadler.

Denn so dominant das Gorilla-Männchen naturgemäß auch sei, gegenüber seinen vier Gorilla-Damen habe sich Vimoto von Anfang an als echter Charmeur gezeigt. Anders als andere Gorilla-Männchen, die ihre Weibchen bei der ersten Begegnung ruppig zu Boden werfen, habe Vimoto das Herz der selbstbewussten Gorilla-Damen mit einem freundschaftlichen Knuff und einem vergleichsweise sanften Wurf zu Boden erobert.

„Sein Lieblingsweibchen Ukiwa liebt ihn abgöttisch“ erzählt der Pfleger. Und da das Herz des Affens groß ist, begegnet er auch Stadler und Hammes freundschaftlich. „Der sieht uns als Kumpel“, sagt Hammes. „Und wenn ein Tier sagt, dir schütte ich mein Herz aus, dann ist das so.“ Vimotos Herz hat Hammes erobert. Der 55-Jährige mit dem dicken Schnurrbart darf dem Gorilla mit dem Mund Erdnüsse reichen. Das sieht aus wie ein liebevolles Küsschen — unter echten Kerlen.

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