Gitarrist Carlos Diaz: Latino-Hauch im Soulfood-Café

Gitarrist Carlos Diaz nahm die Gäste mit auf eine musikalische Reise durch Südamerika.

Arrenberg. „Ich habe meine Finger vorbereitet“, entschuldigte Carlos Diaz in englischer Sprache die Verspätung seines Auftritts, der in den nächsten zwei Stunden zur Fiesta werden sollte. Malambo — ein Volkstanz und der Rhythmus der Gouchos — wurde um 1600 in den Pampas erfunden.

Am Mittwochabend im Soulfood-Café Simons nahm der argentinische und in Wuppertal lebende Gitarrist die Zuschauer mit auf eine musikalische Reise durch Südamerika. „Ich habe spontan eine Set-List für einen Solisten erstellen müssen, bei der ich einen Mix aus Brasilien, Argentinien und Spanien, der sonst von fünf Musikern gespielt wird, alleine auf die Bühne bringe“, verriet Diaz kurz vor dem Auftritt.

Iris Panknin, die Diaz seit mehrals zwanzig Jahren kennt, hatte den Abend organisiert. Mit temperamentvollen Rhythmen im Crescendo-Stil und romantischen leisen Tönen á la Pat Metheny schlug Diaz den Bogen vom Samba Argentina über Astor Piazzollas Liber Tango, wo sich Jazzeinflüsse unverkennbar offenbarten, bis zum feinfühlig zelebrierten Malambo, das die Fingerfertigkeit des Protagonisten eindrucksvoll unterstrich.

Manana de carnaval von Luis Miguel aus dem Kinofilm Orfeu Negro, der 1959 den antiken Mythos von Orpheus und Eurydike in den Karneval in Rio verlegt, begeisterte die Zuschauer ebenso wie eine spanische Eigenkomposition, bei der Diaz das Cajon als Percussion einbindet. Das bekannte La Cumparsita mutet durch den Einsatz von Loops, bei dem der Musiker einen zeitlich begrenzten Begleitrhythmus selbst einspielt, und der hierdurch erst möglich werdenden Improvisationen verträumt und besinnlich an.

„Dieser Abend besonders schön, da ich Musik aus meiner Heimat höre“, erzählt die in Uruguay geborene Ivonne Larnaudie. Bevor der kleine Argentinier sich vom Publikum verabschiedet, „dass seine Augen nun zu müde sein“, liefert er bei Stücken wie La Malagena, The girl from Ipanema oder einer Samba von Baden Powell noch einmal eine Kostprobe seines Könnens ab.

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